UPB-Studentin Jana Schwede erhält Emeriti-Preis 2022

Wissensdurst und akademische Neugierde, die Lust an Auslandsaufenthalten und hervorragende Studienleistungen – das sind die Kriterien, die unsere Emeriti-Preisträger*innen mitbringen müssen. In diesem Jahr ist das Engagement von Jana Schwede aufgefallen – sie ist Preisträgerin des Emeriti-Preises 2022. Ihren Zwei-Fach-Bachelor in „Englischsprachige Literatur und Kultur“ sowie „Erziehungswissenschaft“ absolvierte sie 2020 mit Auszeichnung, aktuell studiert sie diese Fächerkombination im Master „Kultur und Gesellschaft“. Studienbegleitend arbeitet sie als Wissenschaftliche Hilfskraft, Studentische Schreibberaterin und engagiert sich in der Lokalpolitik ihres Heimatdorfes Schlangen. Ihre Pläne für die Zeit nach dem Studium: Dem universitären Leben möchte sie nach Abgabe ihrer Abschlussarbeit nicht ganz den Rücken kehren.

Der rote Faden im Lebenslauf: Leidenschaft für die Fächer Englisch und Erziehungswissenschaft

Jana Schwede begeisterte sich schon in der Schulzeit für die Fächer Englisch und Erziehungswissenschaft. Nach ihrem Abitur am Gymnasium Horn-Bad Meinberg entschied sie sich für ein Studium der Fächer „Englischsprachige Literatur und Kultur“ und „Erziehungswissenschaft“. Mit dem an der Universität angebotenen „Zwei-Fach-Bachelor“ konnte die Preisträgerin ihre beiden „Lieblingsfächer“ perfekt kombinieren und schloss das Studium 2020 mit Auszeichnung ab. Seitdem führt sie die Fächerkombination im Master „Kultur und Gesellschaft“ fort. 

„Mein Herz schlägt für viele Themen“

In ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sich Jana Schwede mit „kognitiven Metaphern“. Mit diesem Begriff wird ausgedrückt wie Menschen in Metaphern – also Bildern – denken und sich komplexe Tätigkeiten über Bilder einfacherer Tätigkeiten erschließen. Dazu ließ sie Wissenschaftler*innen und Studierende die Sätze „Schreiben ist wie …“ und „Wissenschaftliches Schreiben ist wie …“ mit einer Metapher ihrer Wahl vervollständigen. Anschließend wertete Jana Schwede Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen beiden Tätigkeiten und den befragten Zielgruppen aus. „Einige Ergebnisse meiner Arbeit sind sogar in einen Beitrag für einen Sammelband eingeflossen“, berichtet sie stolz. Der Schwerpunkt ihrer Masterarbeit soll nun allerdings, angeregt durch ein Projekt aus den vergangenen Semestern, auf dem digitalen Wandel in der Erwachsenenbildung liegen. Im Studium schlägt Jana Schwedes Herz für viele Themen, eine Festlegung fällt ihr schwer – und doch begeistern sie insbesondere der Gender-Schwerpunkt in ihrem Studienfach Englisch sowie die Themen Erwachsenenbildung und -management in der Erziehungswissenschaft, ihrem zweiten großen Steckenpferd.

„Aktive Pause“ vom Studium: Zahlreiche berufliche Erfahrungen und Praktika

Neben ihrem Studium sammelt Jana Schwede in ganz unterschiedlichen Bereichen berufliche Erfahrungen: Sie war Schüler*innen-Coachin an ihrem ehemaligen Gymnasium und gibt nun private Nachhilfestunden in ihrer Heimatgemeinde, arbeitet an der Uni als Wissenschaftliche Hilfskraft in der AG Berufspädagogik sowie als Studentische Schreibberaterin und gelegentlich als Textographin im Kompetenzzentrum Schreiben. Diese Doppelbelastung aus Nebenjobs und Studium nimmt Jana Schwede selbst als „aktive Pause“ wahr, die ihr viel Abwechslung zum Studienalltag bietet: „Ich lerne sehr gern neue Dinge, die ich anschließend auf mein eigenes Studium anwenden kann. Beispielsweise reflektiere ich durch meine Erfahrungen als Studentische Schreibberaterin auch meine eigene Schreibpraxis.“ 

Kindheitstraum erfüllt: Praktikum im Big Apple

Drei Monate des vergangenen Sommersemesters verbrachte die Studentin am Goethe-Institut in New York City. Dort arbeitete sie im Kulturprogramm des Instituts und unterstützte die Mitarbeitenden bei der Planung und Durchführung von kulturellen Veranstaltungen in den Bereichen bildende Kunst, Diskurs und Theater/Performance. Mit einem Aufenthalt in der Großstadt ist für Jana Schwede ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, der ein „starkes Kontrastprogramm“ zu ihrer Heimatgemeinde bot. Die Lipperin bleiben der Alltag in der Millionenmetropole New York, die Aufgeschlossenheit der Menschen und die spannenden Einblicke in die berufliche Tätigkeit in Erinnerung. 

Fest in der Heimat und an der UPB verwurzelt

Jana Schwede weiß genau, wo sie sich wohlfühlt und wo sie hingehört. Daher pendelt sie seit Beginn des Studiums aus ihrem nahegelegenen Heimatort Schlangen zur Uni. Dort macht sie sich auch als sachkundige Bürgerin in der Lokalpolitik stark: „Mir ist es sehr wichtig zu wissen, was daheim passiert und wo ich mich einbringen kann, um bestimmte Dinge attraktiver zu gestalten.“ Ihr bleibt neben Masterarbeit, Studium und Nebenjobs zwar nicht viel freie Zeit, sie engagiert sich aber trotzdem für kleinere Projekte und hilft, wo sie kann. Eine berufliche Laufbahn in der Politik kann sie sich jedoch nur in Kombination mit einem Bildungsschwerpunkt vorstellen. Ohnehin möchte sie dem universitären Leben nicht ganz den Rücken kehren – wie Jana Schwede im Gespräch verraten hat. 

Preise und Stipendien für ausgezeichnete Leistungen

Für ihr hervorragendes Abiturergebnis, einer glatten 1,0, wurde Jana Schwede 2016 geehrt. Es folgten Stipendien bei den e-fellows und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Bereits seit dem Wintersemester 2020/2021 wird sie außerdem von der Stiftung Studienfonds OWL mit dem Deutschlandstipendium für ihre ausgezeichneten universitären Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement gefördert. Mit dem Emeriti-Preis des zentralen Alumni-Vereins der Universität, Alumni Paderborn e. V., wird dieses Stipendium ein weiteres Jahr fortgeführt. 

Der Emeriti-Preis ist ein von Professor*innen – emeritiert oder im Ruhestand – der Universität Paderborn gestiftetes Stipendium für eine Student*in der Universität. Der Preis wird seit 2011 vergeben. Mittlerweile haben 14 Studierende der UPB diese Auszeichnung erhalten.