„Tag der Lehre“ meets „Inverted Classroom and beyond": Student engagement – aktive Teilnahme von Lernenden in Studium und Schule fördern

Am 22. und 23. Februar trafen sich Lernende und Lehrende zum zehnten Mal beim „Tag der Lehre“ der Universität Paderborn. Das Besondere in diesem Jahr: Der „Tag der Lehre“ wurde erstmals in Kombination mit der Konferenz „Inverted Classroom and beyond" durchgeführt, der Jahrestagung der deutschsprachigen ICM-Community. Das Inverted Classroom Modell (ICM, auch als Flipped Classroom bezeichnet) ist ein innovatives didaktisches Format, das vermehrt in Schulen und Hochschulen zum Einsatz kommt. Das Grundkonzept: Lernende bereiten sich mit möglichst vielfältigen Vorbereitungsmaterialien sowie damit verbundenen Aufgabenstellungen auf Präsenzphasen vor. In diesen stehen die Vertiefung und Anwendung von Wissen sowie die Diskussion und kritische Auseinandersetzung im Vordergrund. Der „Tag der Lehre“ wird seit 2012 jährlich von der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik organisiert.

Das Motto der diesjährigen Kooperations-Tagung lautete „Student engagement – aktive Teilnahme von Lernenden in Studium und Schule fördern". Durch die Vielzahl an Formaten und Gestaltungsmöglichkeiten konnten sich die 250 Teilnehmer*innen intensiv mit den Inhalten auseinandersetzen und Impulse zur Weiterentwicklung innovativer Hochschuldidaktik mitnehmen.

Personalisiertes Lernen

Die Veranstaltung eröffneten Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn, Prof. Rebekka Schmidt, Professorin für Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion und Mitglied des ICM-Boards, und Dr. Nerea Vöing, Leiterin der Stabsstelle Bildungsinnovation und Hochschuldidaktik. Im Anschluss gab Dr. Melissa Bond von der University of South Australia mit ihrer Keynote „Student Engagement und digitale Medien: Wohin jetzt?“ neue Impulse. Themen waren beispielsweise Einflussfaktoren auf Student Engagement sowie das Konzept des Flipped Feedbacks.

In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Schöppner und Bond mit Schmidt, Nele Hirsch vom eBildungslabor sowie Tim Aßbrock, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses AStA der Universität Paderborn, über den Zusammenhang von ICM und Student Engagement sowie über die Chancen und Herausforderungen personalisierten Lernens.

Daran anknüpfend wurde die Veranstaltung in kleineren, parallel agierenden Gruppen fortgesetzt. Neben Round Tables für den interdisziplinären Austausch fanden eine Posterpräsentation, ein DisQSpace sowie zahlreiche Workshops statt. Hier hatten die Teilnehmenden unter anderem die Möglichkeit, praktische Beispiele aus der Hochschullehre zur Umsetzung von ICM kennenzulernen, zu diskutieren und die Erstellung von Videos zu erproben.

Zertifizierte Lehrkompetenz für die Hochschule

Zum Abschluss des ersten Tagungstages fand die Verleihung der hochschuldidaktischen Zertifikate sowie der“ E-Learning-Label“ statt. Für das hochschuldidaktische Weiterbildungsprogramm „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“ wurden Thorsten Auer (Management), Anna Bauer (Physikdidaktik), Vera Grund (Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn), Dennis Hambach (Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät), Dr. Anna Ricke (Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn), Jana Welzel (Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion), Dr. Enes Yigitbats (Datenbank- und Informationssysteme) sowie Hongyu Zhu (Germanistik) zertifiziert.

E-Learning-Label für qualitativ hochwertige digitale Lehre

Zudem wurden die am höchsten dotierten „E-Learning-Label“ der vergangenen beiden Semester verliehen. Ziel der Auszeichnung ist unter anderem die Entwicklung und Sichtbarmachung von digitaler Lehre an der Universität Paderborn. Mit dem „E-Learning-Label für qualitativ hochwertige digitale Lehre“ für das Jahr 2021 wurden Dr. Julia Diederich (Sachunterrichtsdidaktik), Dipl. Sportwiss. Katrin Hemschemeier, Sarah Vogt (Trainings- und Neurowissenschaften), Dr. Tilman Moritz (Katholische Theologie), Prof. Dr. Constanze Niederhaus und Dr. Sandra Drumm (Deutsch als Zweitsprache), Stefan Pape, Amanda Sophie Fiege (Englische Sprachwissenschaft) sowie Prof. Dr. Rebekka Schmidt (Kunstdidaktik) ausgezeichnet.

Der zweite Tagungstag startete mit der Keynote „Disruptive Bildung“ von Prof. Anita Kidritsch von der Fachhochschule St. Pölten und Dr. Christian Freisleben-Teutscher von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie erläuterten, wie mittels disruptiver Erfahrungen seitens der Studierenden deren Engagement gefördert und wie Lehrende existierende Kompetenzen, Materialien und Methoden in ihren didaktischen Plan einbinden können, um Studierende zur lernenden Interaktion auf Augenhöhe mit ihren Sozialräumen zu befähigen. Eine Forschungs- und Schreibwerkstatt bildete den Abschluss der Tagung.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren einstimmig positiv und auch die Organisatorinnen freuen sich über eine erfolgreiche Tagung. Einen Überblick über das komplette Programm und die vielfältigen Beiträge gibt die Tagungsumgebung. Die Inhalte der verschiedenen Formate finden sich auf einem interaktiven Whiteboard.

 

Foto (Universität Paderborn): Am „Tag der Lehre" haben sich dieses Jahr insgesamt 250 Teilnehmer*innen online in verschiedenen Formaten wie Workshops und Diskussionsrunden ausgetauscht.

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