Info der Fachschaft Mathematik/Informatik über die Orientierungsphase 2007 vom 8. bis 12. Oktober

Der Start ins Studium ist für Erstsemester eine ganz besondere Erfahrung. Denn damit nimmt das Studium, das vorher nur auf dem Papier und in vielen Flyern existiert hat, erstmals konkrete Formen an. Doch direkt zu Anfang brechen dabei Unmengen an Fragen auf einen Erstsemester hinein: Was ist mein Stundenplan? Wo muss ich hin? Wie finde ich eine Wohnung? Wo ist das F-Gebäude? Welche Vorlesungen muss ich hören?

Aus diesem Grund veranstaltet die Fachschaft Mathematik/Informatik seit vielen Jahren eine Orientierungsphase für die neuen Erstsemester. Dabei stellt sich uns aber jedes Jahr wieder die Frage, wie wir "unsere" Erstsemester am besten in das Studium hineinführen. Nach vielen Überlegungen sind wir dieses Jahr mit einem neuen Konzept gestartet.

Den Anstoß zu diesem Konzept gaben zahlreiche Diskussionen und Anregungen, die wir von den diesjährigen Bundesfachschaftentagungen Mathematik (KoMa) und Informatik (KIF) mitnehmen konnten. Herausgekommen ist dabei eine Idee, die man mit "Du bist nicht allein." überschreiben könnte.

Bereits mit den Einschreibeunterlagen wurden Einladungen zur Orientierungsphase versandt. Tatsächlich hatten wir damit über 170 Teilnehmer, das heißt, nahezu alle Erstsemester unserer Studiengänge.

Bei abstrakter Betrachtung lief die Orientierungsphase nun in drei Phasen ab. Den ersten Teil bildete das "Ankommen". Bereits um 8 Uhr morgens waren wir mit einem Stand im Audimax-Foyer vertreten und verteilten Namensschilder, Erstsemestermappen mit Infomaterialien und natürlich unsere berühmten EIer (Erstsemester-Informationen, auch unter http://www.die-fachschaft.de/ophase) mit zahlreiche Informationen rund um unsere Studiengänge, Stundenplanerstellung, Rechnerzugang, die Uni und das Leben allgemein.

Nach Reden unseres Rektors, des Bürgermeisters, eines Vorstandsmitgliedes von Alumni Paderborn und des AStA-Vorsitzenden wurden unsere Erstsemester vor der Tür bereits von den Teamern empfangen. "Teamer" ist dabei unser Begriff für freiwillige Helfer, die Aufgaben wie z. B. die Uni-Führung übernehmen und auch sonst Ansprechpartner bei allen Fragen sind. Nach einem Gruppenfoto begannen sofort die von den Teamern durchgeführten Uni-Führungen mit anschließendem Treffen der Mentoren.

Am zweiten Tag folgte dann der "Fachliche Teil". Den Schwerpunkt bildeten dabei die Vorstellung der Fachschaft sowie die Facheinführungen für die Informatik und Mathematik und die Erstellung der Stundenpläne.

Mit dem frühen Nachmittag begann dann aber auch schon der dritte Teil der Orientierungsphase. Man könnte ihn mit "Studentisches Leben", "Gesellschaftlicher Teil" oder "Spaß" überschreiben. Einen richtigen Begriff zu finden, fällt jedoch schwer. In diesen Bereich fallen nun Aktionen wie das O-Phasen-Spiel, ein Spielecafe, eine Veranstaltung zu kritischer Informatik, die jährliche Kneipentour oder die dieses Jahr erstmalig veranstaltete Stadtführung.

Zwei Punkte sollen dabei aber genauer erklärt werden. Das betrifft zuallererst das O-Phasen-Spiel. Dieser Programmpunkt stellt dieses Jahr eine absolute Neuerung da. Ziel dieses Spieles ist es, in einer Gruppe von etwa 10 Studierenden das Grundstudium durchzuspielen. Und das ist tatsächlich wortwörtlich so gemeint. Es müssen Wohnungen gesucht, Jobs gefunden, Prüfungen bestanden und möglichst alle Scheine des Grundstudiums geholt werden. Dennoch sind Lebenserfahrung und ein ausgebildeter Charakter Voraussetzung, um dieses Spiel zu gewinnen. All das erspielt man im Laufe der "Spielsemester". Dazu waren weit über die Uni verteilt Stationen aufgebaut, z. B. das Wohnheimamt, das Arbeitsamt oder das Prüfungssekretariat, an denen die entsprechenden Aufgaben realitätsnah erledigt werden konnten.

Aber auch am Mittwoch gab es eine Neuerung. Gerade als Informatiker genügt es nicht, sich nur fachlich mit der Informatik zu beschäftigen, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen der Technik und den gesellschaftlichen Entwicklungen ist Anforderung an jeden Informatik-Studenten. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr den neuen Programmpunkt "Kritische Informatik" aufgenommen. Umrahmt vom Spielfilm "Auf Nummer sicher" gab es Diskussionen und Vorträge zu aktuellen Problemen der Informatik. Schlagwörter sind dazu "Vernetzung von Informationen" oder das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung". Unterstützt wurden wir bei den Vorträgen vom Chaostreff Paderborn.

Wir möchten uns hiermit herzlich bei allen Erstsemestern bedanken, die unsere Angebote angenommen haben. Aber der größte Dank gilt natürlich unseren 37 freiwilligen Teamern, ohne die diese Woche nicht hätte gelingen können. Ebenso danken wir herzlich der Fachschaft Informatik der TU Dresden, die uns wesentlich bei der Planung des Spiels unterstützt hat, sowie dem Chaostreff Paderborn für die Zusammenarbeit.

Fachschaft Mathematik/Informatik
Andreas Cord-Landwehr