Herausragende Lehre sichtbar machen

Zwei spannende Projekte mit dem Lehrpreis 2022 ausgezeichnet

Im vergangenen Jahr hat das Präsidium der Universität Paderborn zum wiederholten Mal den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten „Lehrpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ vergeben. Mit dem Preis würdigt die Universitätsleitung herausragendes Engagement in der Lehre sowie in der Beratung und Betreuung von Studierenden. Unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, entschied sich die Lehrpreiskommission dieses Mal für zwei Projekte aus den Bereichen Medienwissenschaft und Geschichte.

 Preis für Lernvideos als Elemente der Lehrkräfteprofessionalisierung
 

Über den Lehrpreis freut sich zum einen Lukas Dehmel vom Institut für Medienwissenschaften mit seinem Lernvideo-Projekt. Im Seminar „Lernvideos als Elemente der Lehrkräfteprofessionalisierung – empirische Reflexionen und praktische Gestaltungsweisen“ haben sich Studierende mit Lernvideos als Beitrag zur medienpädagogischen Lehrkräfteprofessionalisierung beschäftigt. Ziel des Seminars war es, den Studierenden wissenschaftlich fundiertes Wissen zu medienpädagogischen Kompetenzen im Lehrkräfteberuf sowie zum Einsatz von Lernvideos zu vermitteln. Außerdem sollte ihnen die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit mediendidaktischen Prinzipien zur Gestaltung von Lernvideos und mit empirischen Erkenntnissen zu deren Wirksamkeit ermöglicht werden. Dafür produzierten die Studierenden eigene Lernvideos mit frei zugänglichen digitalen Unterrichtstools.

Um das Projekt umzusetzen, hat Dehmel eng mit der für die Lehrkräftefortbildung in der „Lernstatt Paderborn“ zuständigen Fachberaterin MINT- und Medienbildung der Bezirksregierung Detmold, Dr. Dietlinde Stroop, kooperiert und die Themen auf die Fortbildungsbedarfe innerhalb der Lernstatt abgestimmt. Nach Ende des Semesters wurden die Videos auf dem internen Server der Lernstatt Paderborn veröffentlicht. Dort stehen sie Lehrkräften für das selbstorganisierte Lernen zur Verfügung und können in Fortbildungen eingesetzt werden. Die Effekte des Seminars wirken dadurch sowohl zeitlich als auch räumlich über das Seminar hinaus.

Die Lehrpreiskommission hebt insbesondere den sehr gelungenen Theorie-Praxis-Transfer hervor, der es den Studierenden ermöglicht, einen Beitrag zur weiteren medienpädagogischen Lehrkräftefortbildung zu leisten. „Das Lehrkonzept selbst ist fundiert und theoriebezogen, auch die Seminarinhalte werden durch die Studierenden entsprechend wissenschaftlich fundiert erarbeitet, bevor sie praktische Anwendung erfahren. Lukas Dehmel formuliert klare Lernziele und stellt diese transparent und differenziert dar und das nicht nur auf dem Papier, sondern auch die Umsetzung in die Lehrpraxis gelingt ausgezeichnet. Insgesamt ein rundum gelungenes Projekt, welches daher mit dem Lehrpreis 2022 gewürdigt wird“, betont die Lehrpreiskommission.

Geschichtsdidaktik-Projekt ausgezeichnet
 

Außerdem erhielten Franziska Pilz und Isabel Elsner, beide vom Historischen Institut, den Preis für ihr Geschichtsdidaktik-Projekt. Das Gemeinschaftsprojekt der Veranstaltungen „Geschichtsdidaktik im schulischen Kontext am Beispiel des Buchdrucks/des Telefons/des Computers“ ist eine seminarübergreifende Kollaboration von drei geschichtsdidaktischen Proseminaren. Über das gesamte Semester haben die Teilnehmenden auf den Geschichtsunterricht bezogene Ideen und Entwürfe erarbeitet und in den jeweils anderen Seminaren zur Diskussion gestellt, um über den eigenen Seminarkontext hinaus konstruktives Feedback von „Peers“ zu erhalten. Die konsequente Produktorientierung zielte auf einen Theorie-Praxis-Transfer ab, der die Studierenden dabei unterstützte, geschichtsdidaktisches Wissen mit fachdidaktischem Handeln zu verknüpfen.

Auf diese Weise konnten Potenziale und Grenzen der geschichtsdidaktischen Prinzipien sichtbar gemacht und praxisnah diskutiert werden. Die entstandenen Seminarprodukte können in den Praxisphasen des Lehramtsstudiums genutzt werden, wodurch sich sowohl die Relevanz der Lernaufgaben als auch die Motivation der Studierenden erhöhte. Zugleich bildeten die erarbeiteten Entwürfe die Grundlage für eine Reflexion der geschichtsdidaktischen Theorien und Konzepte vor einem anwendungsbezogenen Hintergrund.

„Das Seminar ist wohldurchdacht und das Engagement der beiden Lehrenden wird sehr sichtbar“,  so die Lehrpreiskommission. Sie lobt den strukturell eingebundenen seminarübergreifenden Austausch, der sich insbesondere auf Reflexion und Feedback bezieht und Kompetenzen über die fachlichen Inhalte hinaus fördert. Auch die Verbindung von Theorie und Praxis, die  geschichtsdidaktische Prinzipien unmittelbar mit unterrichtspraktischen Handlungen verknüpft, hob die Lehrpreiskommission bei ihrer Entscheidung hervor.

Preisverleihung
 

Die Lehrpreiskommission, unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, sowie die Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik gratulieren den Preisträger*innen herzlich. Im Rahmen einer gesonderten Veranstaltung wird der „Lehrpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ am 25. Mai vergeben.

Weitere Informationen zu den Projekten sowie den Preisträger*innen finden Sie auf der Webseite der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik.

Foto (privat): Lukas Dehmel vom Institut für Medienwissenschaften.
Foto (Universität Paderborn, Adelheid Rutenburges): Franziska Pilz vom Historischen Institut.
Foto (Universität Paderborn, Adelheid Rutenburges): Isabel Elsner vom Historischen Institut.

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