„Schnittstelle zwischen Philosophie und Öffentlichkeit“ – PEGASUS erhält Alumni-Preis für Ausgezeichnetes Engagement 2022

„Pegasus“ wurde 2016 im Rahmen des Diversity-Projekts „In der Philosophie zu Hause“ von Studierenden gegründet. Den aus der griechischen Mythologie stammenden Namen haben die Gründungsmitglieder aufgrund seiner Nähe zur klassischen Philosophie gewählt – eine direkte Verbindung zur Arbeit der Gruppe hat er nicht. Dreimal im Semester organisieren die Studierenden „philosophische Interventionen“, bestehend aus einem Expert*innen-Vortrag und einer anschließenden Diskussion aller Teilnehmenden. Da sich Pegasus als „Schnittstelle zwischen Philosophie und Öffentlichkeit“ versteht, richten sich die Veranstaltungen an Studierende, Lehrende und Interessierte außerhalb des universitären Lebens. Grundsätzlich werden aktuelle und häufig polarisierende Themen aus den Bereichen Philosophie, Kultur und Gesellschaft behandelt wie z. B. pandemische Verschwörungen, das Leben in der Wegwerfgesellschaft oder soziale Ungleichheit. 

„Unsere Motivation liegt darin, etwas an die Öffentlichkeit zu tragen was uns beschäftigt und einen Diskussionsraum außerhalb des Internets zu schaffen“, beschreibt Vorsitzender Gabriel Spieker das Kernanliegen der Initiative. So plant das sechsköpfige Team regelmäßig Veranstaltungen und Workshops mit Studierenden, die dort „auf Augenhöhe“ mit Dozent*innen und externen Expert*innen diskutieren. „Uns liegt auch die Emanzipation der Studierenden am Herzen“, ergänzt Sina Heinrichs, die sich seit einem Jahr für PEGASUS engagiert. „Unsere Veranstaltungen bieten einen sicheren Raum für einen offenen Austausch zu gesellschaftlich polarisierenden Themen.“

PEGASUS konzentriert sich in erster Linie auf philosophische Aspekte und stellt so die Nähe zum Studium her: Viele Themen bauen auf Seminarinhalten der Mitglieder auf und die jeweiligen Dozierenden werden als Redner*innen eingeladen. „Ich habe beispielsweise ein Seminar zum Konsumverhalten belegt, das zur Inspiration für die Intervention 'Facetten der Selbsttäuschung' wurde und die ethische Dimension von Konsum in Verbindung mit dem Konzept der Selbsttäuschung betrachtete“, blickt Sina Heinrichs zurück. Dem Vorsitzenden Gabriel Spieker ist eine Veranstaltung im vergangenen Semester mit internationalen Expert*innen in Erinnerung geblieben, die neue philosophische Perspektiven des afrikanischen Kulturraums eröffnete.

Sicherer Diskussionsraum für offenen Austausch – auch für Nicht-Philosoph*innen

Trotz des philosophischen Schwerpunktes kann bei PEGASUS jeder Studierende mitmachen, der*die Lust hat, eine Intervention von der Themenfindung bis zur Veranstaltungsdurchführung zu planen. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter“, ist sich das Team der studentischen Initiative einig.
 
Alumni-Preis für besonderes studentisches Engagement 2022

PEGASUS erhält den diesjährigen Alumni-Preis des zentralen Ehemaligenvereins, weil sie mit ihren Veranstaltungen in der Universität Paderborn eine öffentliche Plattform zur Bewusstmachung und Diskussion verschiedener, zum Teil gesellschaftlich polemisierter Themen geschaffen haben. Die Gruppe unterstütze so den Austausch von Wissenschaft und Öffentlichkeit und leiste einen Beitrag zur Bekämpfung von Diskriminierung.

Der Alumni-Preis wird seit 2013 an studentische Gruppen, Initiativen oder Fachschaften vergeben, die in besonderem Maß Eigeninitiative und Engagement für ein Projekt oder eine Aufgabe entwickeln. Das Preisgeld beträgt 1.000 Euro. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite "Ausgezeichnetes Engagement" und der PEGASUS-Homepage.