Jubiläum: Stiftung Studienfonds OWL zeichnet 2000. Stipendiatin aus

450 Studierende erhalten Stipendium für das Förderjahr 2018/19 / Feierliche Stipendienvergabe im Audimax der Universität Paderborn

411 Deutschlandstipendien und 39 Sozial- und Sonderstipendien vergibt der Studienfonds OWL im Studienjahr 2018/19. Damit verausgabt die hochschuleigene Stiftung im Studienjahr 2018/19 deutlich über 1,5 Millionen Euro, die durch Spenden zahlreicher Förderer aus Unternehmen, Stiftungen, Kommunen und Vereinen sowie von Privatspendern ermöglicht werden. Gestern erhielten die Studierenden bei der feierlichen Stipendienvergabe im Audimax der Universität Paderborn ihre Urkunden und hatten die Gelegenheit, erste Kontakte zu Förderern und anderen Geförderten zu knüpfen.

Mit einem eindrucksvollen Statement eröffnete Dennis Bienkowski, Studienfonds-Stipendiat und Studierender im Zwei-Fach-Master-Studiengang Kultur und Gesellschaft in den Fächern Medienwissenschaften und Geschichte an der Universität Paderborn, den Festakt: Er bettete in seine Dankesrede, die sich an die Stipendiengeber und Verantwortlichen der Stiftung Studienfonds OWL richtete, ein von ihm produziertes Video ein, in dem er fünf weitere Stipendiatinnen, Stipendiaten und Alumni porträtierte und zu Wort kommen ließ. Hierbei wurde allen anwesenden Gästen deutlich, wie gewinnbringend ein Stipendium für diejenigen sein kann, die es erhalten, und zwar aus unterschiedlichsten Gründen. So engagiert sich eine Stipendiatin vermehrt im Ehrenamt, weil sie durch das Stipendium weniger Zeit in Nebenjobs investieren muss. Ein weiterer Stipendiat hat durch das Netzwerk des Studienfonds OWL Kontakt zu einem Unternehmen geknüpft, in dem er jetzt als Werkstudent arbeiten kann, wieder andere Stipendiaten können sich durch die Förderung ein genaueres Bild von ihrer (Wahl-)Heimatregion OWL machen – sowohl im Hinblick auf potenzielle Arbeitgeber, aber auch über die kulturelle Vielfalt.

Die Präsidentin der Universität Paderborn, Prof. Dr. Birgitt Riegraf, appellierte in ihrem darauf folgenden Grußwort ebenfalls an die 200 neuen ins Netzwerk aufgenommenen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die Chancen, die das Stipendium weit über den finanziellen Aspekt hinaus bietet, zu nutzen, und gratulierte ihnen zu ihrer Auszeichnung. Ferner dankte sie den über 150 anwesenden Förderinnen und Förderern für ihr Engagement. Einen besonderen Dank sprach sie den 130 ehrenamtlichen Kommissionsmitgliedern in den fünf beteiligten Hochschulen aus, die 1.400 Bewerbungen gesichtet haben. Das Stipendium ist nicht nur eine Auszeichnung für die sehr guten Schul- und Studienleistungen, sondern auch für das ehrenamtliche und soziale Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Dr. Nico Rose, Vice President Employer Branding & Talent Acquisition bei Bertelsmann, hielt das Grußwort der Förderer. Er betonte die Bedeutung des Engagements des Weltkonzerns auf regionaler Ebene und der damit verbundenen Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung und nannte als weiteren Grund für die Finanzierung von Stipendien die Relevanz der Förderung von Exzellenz: „Da ist in Deutschland noch Luft nach oben, dass dies einfach unverkrampft anerkannt wird, wenn man exzellente Leistungen zeigt.“

Eine Überraschung gelang den Veranstaltern während der Urkundenverleihung: Celine Buschkamp, Studierende im Fach Bauingenieurwesen an der Hochschule OWL, wurde als 2000. Stipendiatin der Stiftung Studienfonds OWL ausgewählt und mit einer eigens dafür hergestellten Medaille ausgezeichnet. Ihr Stipendium wird finanziert von den Stadtwerken Bielefeld. Oliver Müller, Leiter des Geschäftsbereichs Personal, war persönlich anwesend und freute sich, in diesem Rahmen ebenfalls eine Ehrung als Förderer des 2000. Stipendiums zu erhalten. Dass Oliver Müller nicht nur in seiner Funktion als Personalleiter insgesamt zwei Stipendien verlieh, sondern auch im Privaten ein weiteres Studienfonds-Stipendium finanziert und damit eine Studierende an der Fachhochschule Bielefeld unterstützt, war dem Publikum einen großen Applaus wert. „Ich hatte viel Glück im Leben und auch häufig Leute, die an mich geglaubt haben, vielleicht sogar mehr als ich damals. Daher bin ich froh, dass ich heute etwas zurückgeben kann. Dies würde vielen von uns gut zu Gesicht stehen“, appellierte er an die anderen geladenen Gäste, sich für die Studienfonds-Stipendien weiter zu engagieren.

Musikalisch umrahmt wurde das Programm von I-Lin Tsai, Stipendiatin der Stiftung Studienfonds OWL und Studierende im Fach Schlagzeug an der Hochschule für Musik Detmold. Sie spielte eindrucksvoll auf dem Marimbaphon und sorgte damit für Begeisterung.

300 Euro monatlich und umfassende ideelle Förderung

Die Stiftung Studienfonds OWL vergibt Stipendien an den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Fachhochschule Bielefeld, der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie der Hochschule für Musik Detmold. Studierende aller Fachrichtungen, die durch Leistung und Engagement überzeugen, haben eine Chance auf ein Deutschlandstipendium. Auch die Überwindung von Hürden im Lebenslauf wird positiv berücksichtigt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten monatlich 300 Euro und Zugang zu einem umfassenden ideellen Förderprogramm. Dazu gehören Workshops, Unternehmensbesichtigungen, Kaminabende, Projekte, kulturelle Events u. v. m. Außerdem vergibt die Stiftung Studienfonds OWL Sozialstipendien aufgrund einer besonderen finanziellen Bedürftigkeit. 30 Studierende erhalten in diesem Jahr ein solches Stipendium in Höhe von 1.800 Euro pro Jahr und partizipieren ebenfalls am ideellen Förderprogramm.

Jede Spende wird verdoppelt

Im Rahmen des Deutschlandstipendien-Programms wird jede Spende in Höhe von 1.800 Euro für ein Stipendium vom Bund auf 3.600 Euro verdoppelt. Die Stiftung Studienfonds OWL freut sich auch über kleinere Spenden, weil auch diese zu einem Stipendium zusammengefasst werden können. Der Bund stellt den Hochschulen in OWL Gelder für fast 900 Stipendien zur Verfügung, von denen die Hälfte durch fehlende private Spenden jedoch noch nicht abgerufen werden kann. Daher arbeitet der Studienfonds OWL daran, weitere Geldgeber sowohl aus dem privaten Bereich als auch aus der regionalen Wirtschaft dafür zu gewinnen, um noch mehr Stipendien in der Region finanzieren zu können.

Über die Stiftung Studienfonds OWL

  • gemeinsame Stiftung der Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Fachhochschule Bielefeld,  der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie der Hochschule für Musik Detmold
  • Ziel: finanzielle und ideelle Förderung von Studierenden, Vernetzung von Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft
  • Förderer: 140 Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Privatpersonen
  • Geförderte Studierende seit 2006: über 2.100
  • Vorstand: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Prof. Dr. Thomas Grosse (stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Prof. Dr. Jürgen Krahl (Vorstandsvorsitzender)
  • Kuratorium: Prof. Martin Christian Vogel, Anne-Catherine Neuhaus, Hans Beckhoff, Prof. Tilmann Fischer, Ortwin Goldbeck, Britta Haßelmann MdB, Prof. Dr. Nikolaus Risch, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, Thomas Seim, Karl-Heinz Stiller, Prof. Dr. Dieter Timmermann, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Herbert Vogel, Jürgen Wannhoff
  • Spendengelder: Im Studienjahr 2018/2019 werden mit den Zuschüssen des Bundes insgesamt über 1,5 Millionen Euro für Stipendien verausgabt. Die Spendeneinnahmen für das Jahr 2018/19 belaufen sich auf über 800.000 Euro: 50 % der Spendensumme kommt von Unternehmen, 38 % von Stiftungen, 7 % von Vereinen und 5 % von Privatpersonen.
Foto: Gruppenbild
Foto: Vergabe des Studienfonds-Stipendiums an die 2000. Stipendiatin (v.l.): Oliver Müller, Privatspender und Personalleiter der Stadtwerke Bielefeld, Celine Buschkamp, Stipendiatin, Prof. Dr. Jürgen Krahl, Vorstandsvorsitzender Stiftung Studienfonds OWL und Präsident Hochschule OWL, und Katja Urhahne, Geschäftsführerin Stiftung Studienfonds OWL.
Gruppenfoto aller neu in die Förderung aufgenommenen und am Abend ausgezeichneten Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Gruppenfoto aller neu in die Förderung aufgenommenen und am Abend ausgezeichneten Stipendiatinnen und Stipendiaten.