Universität Paderborn: Internationales Symposium zu den Möglichkeiten von Big Data im Schulalltag – Schulische „Datendetektive“ als neues Konzept

Bei dem internationalen und interdisziplinären Symposium „Perspectives for data science education at school level“ diskutierten vom 13. bis 15. November mehr als 30 Expertinnen und Experten aus der Statistik und Informatik, der Statistik- und Informatikdidaktik, den Medienwissenschaften, dem Datenjournalismus sowie aus Industrie und Unternehmensberatungen Möglichkeiten und Herausforderungen, wie die Themen „Data Science“, „Big Data“ und „intelligente Algorithmen“ im Schulunterricht thematisiert werden können. Ziel der Tagung, die unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Biehler vom Institut für Mathematik und Prof. Dr. Carsten Schulte vom Institut für Informatik der Universität Paderborn stattfand, war es, Ideen zu entwickeln, wie man Schülerinnen und Schüler für dieses neue Wissensgebiet interessieren und zu einem bewussten Umgang mit den eigenen Daten beitragen kann. Künftig soll auch ein Projekt mit den Schulen der Region entstehen.

Der heutige Mathematik- und Informatikunterricht stünde vor neuen Herausforderungen, so Biehler. Doch auch Fächer der Gesellschaftswissenschaften seien von den neuen Möglichkeiten der Datenverarbeitung betroffen, ebenso wie eine zeitgemäße fächerübergreifende Medienbildung. Die Veranstalter des Symposiums planen daher ein Projekt mit regionalen Schulen, in dem zentrale Ideen der Data Science in Kooperation mit Lehrkräften für den Unterricht in der Sekundarstufe II aufbereitet, umgesetzt sowie wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden.

Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Facetten von Data Science in eigenen Projekten als „Datendetektive“ und Entwickler von selbstlernenden Algorithmen kennenlernen. Außerdem sollen sie exemplarisch Systeme und Algorithmen zur Analyse von Big Data, wie sie in Gesellschaft, Handel und Industrie eingesetzt werden, erforschen. „Dadurch können sie deren Funktionsweise und soziale Bedingtheiten sowie zugrundeliegende kommerzielle Interessen genauer verstehen“, erklärt Biehler und ergänzt: „Die Schüler sollen lernen, mit eigenen Daten bewusster umzugehen. Im Unterricht werden zusätzlich die Grundlagen dafür geschaffen, dass sie sich kompetent in gesellschaftliche und politische Diskussionen einbringen können und fähig sind, sich zu positionieren und Experten kritisch zu befragen“.

Nähere Informationen zum Symposium, das von der Deutschen Telekom Stiftung initiiert und gefördert wurde, und den einzelnen Vorträgen gibt es unter: https://fddm.uni-paderborn.de/personen/arbeitsgruppen/ag-biehler/personen/biehler-rolf/vernetzungen/data-science-goes-to-school/.

Foto (Universität Paderborn): Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums „Perspectives for data science education at school level“.
Foto (Universität Paderborn): Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums „Perspectives for data science education at school level“.