Silogespräche: „Die Kunst und der Raum – Räume für die Kunst? Raumerkundungen und Raumentwürfe in künstlerischen, kunsttheoretischen, medialen und pädagogischen Feldern“

Dienstag, 29.1.2008, 18.00-20.00 Uhr, Atelier im Kunstsilo

Das dritte Silogespräch der Veranstaltungsreihe, 2007 konzipiert von Prof. Dr. Sabiene Autsch und Prof. Dr. Sara Hornäk, Fach Kunst der Universität Paderborn, thematisiert die Konstruktion von Bildräumen und Raumbildern in der Fotografie und der Malerei. Eingeladen dazu sind Dr. Karin Leonhard (Universität Eichstätt) und Dr. Jens Schröter (Universität Siegen). Das Silogespräch: „Die Kunst und der Raum – Räume für die Kunst? Raumerkundungen und Raumentwürfe in künstlerischen, kunsttheoretischen, medialen und pädagogischen Feldern“ findet am Dienstag, 29.1.2008, von 18.00 bis 20.00 Uhr im Atelier des Kunstsilos statt. Hochschulangehörige und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

Dr. Karin Leonhard spricht über „Klima-Räume: Kandinsky und die Biometeorologie“. Sie zeigt eine völlig neue Sichtweise auf das Werk des Malers, indem sie die malerische Ausdehnung des Raumes im Bild in den Zusammenhang von atmosphärischen Zustandsbeschreibungen stellt, die in den meteorologischen Schriften Ende des 19. Jahrhunderts kursierten. Dr. Jens Schröter referiert zum Thema „Politiken des Raumbildes. Stereoskopien im „Dritten Reich“ und bei Thomas Ruff“. Er zeigt auf, wie sich die Stereoskopie, die sich bis ca. 1867 zurückverfolgen lässt und die im deutschen Sprachraum generell als „Raumbildnerei“ oder „Raumbildwesen“ bezeichnet wurde, in den Bildstrategien des Nationalsozialismus manifestiert. Schröter wirft einen Blick auf die in den 1990er Jahren entstandenen Stereoarbeiten von Thomas Ruff, die vor der Folie der Funktionalisierung der Stereoskopie im Dritten Reich neu lesbar werden.

Die beiden 30-minütigen Vorträge finden im Künstleratelier des Silos statt, das mit seiner besonderen Atmosphäre als Ort des kreativen und informellen Austauschs dient. Prof. Dr. Sabiene Autsch und Prof. Dr. Sara Hornäk moderieren abschließend eine Diskussion mit den Referenten, an der sich ausdrücklich auch das Publikum beteiligen kann. Der Abend klingt mit einem kleinen Imbiss für die Referenten und die Gäste aus.

Die „Silogespräche“ wurden als neue Veranstaltungsreihe im Fach Kunst von Vertr. Prof. Autsch und Prof. Hornäk etabliert, um sich in jedem Semester gemeinsam mit Gästen aus den Bereichen Wissenschaft, bildender Kunst und Museum über ein aktuelles Kunstereignis, eine Künstlerin oder einen Künstler, ein Werk, ein Thema oder eine Kontroverse auszutauschen. So war 2007, dem Jahr der großen Kunstereignisse documenta 12, skulptur projekte münster 07 und Tatort Paderborn, das Thema die Inszenierung der Kunstwerke im öffentlichen Raum.

Im Jahr 2008 stehen der Raum und damit verbundene Voraussetzungen und Bedingungen der Raumrepräsentation im Mittelpunkt der Silogespräche. Fortgesetzt wird die Reihe mit Beispielen von künstlerischen und medialen Interventionen in den Raum. Nachgespürt und diskutiert werden außerdem pädagogische Dimensionen des Raumes sowie das Verhältnis von Atelier- und Ausstellungsraum. Angefragt sind u. a. Jan Hoet (MARTa Herford), Prof. Dr. Christoph Brockhaus (Lehmbruck Museum Duisburg) und Jean Christophe Ammann.

Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos januar silogespraeche_29.01.2008.pdf _blank>Flyer zur Veranstaltung im PDF-Format steht zur Verfügung.