Neues BMWi-Projekt „EnERU“ am LiA gestartet

Am 01.08.2021 ist das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im „Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB)“ geförderte Forschungsprojekt „Entwicklung Energie- und Ressourceneffizienterer Herstellungsrouten von Umformwerkzeugen zur Edelstahlrohrverarbeitung“ Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil (LiA) gestartet. Über eine Projektlaufzeit von zwei Jahren beträgt das Projektvolumen ca. 300.000 Euro. Die Koordination des Förderprogramms wird über den Projektträger Jülich (PTJ) durchgeführt.

Die Sicherung des Klimaschutzes ist eines der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Um die Emissionen klimaschädlicher Gase zu begrenzen, und somit unsere Umwelt auch für zukünftige Generationen zu erhalten, besiegelte die Bundesregierung mit einem Beschluss des Bundeskabinetts im Jahre 2019 das ehrgeizige Ziel die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu reduzieren. Zusätzlich soll bis zum Jahr 2050 Treibhausgasneutralität erreicht werden [Deu19]. Viele verschiedene Ansätze finden zur Erreichung dieses Ziels Anwendung. Vielversprechend ist die CO2-Einsparung durch eine erhöhte Ressourceneffizienz und Materialsubstitution. Die fertigende Industrie kann hier einen hohen Beitrag durch z.B. Optimierung und Substitution von bestehenden energie- und ressourcenintensiven Prozessen und Prozesstechniken leisten. Die Fa. WAFIOS als Teil der fertigenden Industrie hat sich auf die Herstellung von Maschinen zur Draht- und Rohrumformung mit der Kernkompetenz Biegen von Edelstahlrohren spezialisiert.

Die bestehenden Prozessrouten für auf diesen Anwendungsfall optimierte Werkzeuge bieten aus ökologischen Gesichtspunkten aufgrund des hohen Energie- und Ressourceneinsatzes ein hohes Einsparpotential. Hier setzt das Vorhaben durch die Entwicklung einer effizienteren Herstellungsroute für besagte Werkzeuge zur Minimierung des Energie- und Ressourceneinsatzes an. Durch die Substituierung von bisher eingesetzten Materialien und dem Einsatz von Laserauftragsschweißen (Laser-Metal-Deposition / LMD) soll das identifizierte Energie- und Ressourceneinsparpotential erschlossen werden.

Dieses Forschungsprojekt wird im Rahmen der industriellen Forschung mit dem Ziel die Projektergebnisse in Form eines Funktionsmusters mit hohem Innovationsgrad zu demonstrieren behandelt. Die Projektinhalte des Vorhabens zielen primär darauf ab, Prozesse und Technologien zur Herstellung von Werkzeugen für die Edelstahlrohrumformung zu entwickeln, demonstrieren und abschließend anhand der Prüfung am Funktionsmuster zu validieren. Die Produktion und Applikation der Teile müssen dabei besonders auch aus finanzieller Sicht attraktiv sein, da sie u.a. Einsatz in Kostengetriebenen Branchen wie der Automobilzuliefererindustrie finden. Das Ziel ist die Effizienzsteigerung in der Produktion bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen und niedrigeren Betriebskosten durch verlängerte Austauschzyklen.

Projektpartner: WAFIOS AG

Quellen

[Deu19]

Deutscher Bundestag (2019): Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Bundes-Klimaschutzgesetzes und zur Änderung weiterer Vorschriften

Angestrebtes Ergebnis der neue Fertigungsroute: lokal mittels LMD aufgetragene Funktionsschicht anstelle von bauteilumschließenden PVD-Beschichtungen
Dieses Vorhaben wird mit Zuwendungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Richtlinie „Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB)" gefördert.

Contact

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Stefan Gnaase

Leichtbau im Automobil

Team Additive Manufacturing

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