Ver­stärkung des Akademiev­orhabens ›Beeth­ovens Werkstat­t‹ durch Akademiepro­fes­sur an der Uni­versität Pader­born

Prof. Dr. Johannes Kepper hat die neue Akademieprofessur für Musikwissenschaft/Digitale Musikedition an der Universität Paderborn angetreten, die in das Akademievorhaben ›Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition‹ eingebunden ist.
Der Schwerpunkt der Akademieprofessur (W2) liegt im Bereich Digitale Musikedition und Digital Humanities. Die Professur ergänzt das Fachgebiet Musikwissenschaft/Digitale Musikedition am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Zum Aufgabengebiet gehört die wissenschaftlich-editorische Mitarbeit im Akademievorhaben ›Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition‹ sowie die Vertretung des oben genannten Faches in Forschung und Lehre. Die Professur ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Sie ist Teil der Initiative der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zur Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die Akademieprofessur bildet zugleich eine Brücke zwischen der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der Universität Paderborn. Johannes Kepper wird neben seiner Mitwirkung in dem Akademievorhaben ›Beethovens Werkstatt‹ den Ausbau des ›Zentrums Musik – Edition – Medien‹ (ZenMEM) und die Vertiefung des Lehrangebots in diesem Bereich unterstützen. Als Mitprojektleiter des Akademievorhabens wird er dort Prof. Dr. Joachim Veit ablösen.
Johannes Kepper studierte Musikwissenschaft, Medienwissenschaft und Informatik am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold / Paderborn und der Universität Paderborn. Er arbeitete von 2003 bis 2012 im DFG-Projekt ›Digitale Musikedition‹ (›Edirom‹). Seit 2006 beteiligt er sich aktiv an der Formatentwicklung der Music Encoding Initiative (MEI). Im 2014 erstmals gewählten ›MEI Board‹ war er Gründungsmitglied und begleitet seither in verschiedenen Funktionen die MEI Community. Johannes Kepper wurde 2009 mit einer Arbeit zu ›Musikedition im Zeichen neuer Medien‹ promoviert. Er arbeitete in verschiedenen wegweisenden Projekten im Bereich der digitalen Musikedition in teils leitender Funktion.
Das Projekt ›Beethovens Werkstatt‹ ist an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz angesiedelt und Teil des Akademienprogramms des Bundes und der Länder, das von der Union der deutschen Wissenschaftsakademien koordiniert wird. Durch die Verknüpfung zweier neuer, wechselseitig aufeinander bezogener Forschungsansätze – der Genetischen Textkritik und der Digitalen Edition – soll die hochkomplexe Dynamik kompositorischer Prozesse im OEuvre Beethovens, für deren Untersuchung die Quellenüberlieferung und -erschließung ideale Voraussetzungen bieten, in neuartiger Weise erforscht, dokumentiert und in exemplarischen digitalen Editionen wiedergegeben werden. Mit dem Vorhaben wird ein zentraler Gegenstand musikwissenschaftlicher Forschung multiperspektivisch fokussiert, um ein differenziertes und zugleich kritisch zu reflektierendes Bild der medial sichtbar zu machenden Textbewegungen zu gewinnen. Die zu erwartenden Erkenntnisse sind für die Beurteilung der gesamten, sich wesentlich auf Beethoven berufenden Kompositionsgeschichte und Ästhetik des 19. und 20. Jahrhunderts von Bedeutung.

Quelle: Pressemitteilung der AdW Mainz vom 7.11.2023, www.adwmainz.de/nachrichten/artikel/verstaerkung-des-akademievorhabens-beethovens-werkstatt-durch-akademieprofessur-an-der-univers.html

Foto: Johannes Kepper; privat