Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt 3i knüpft an die Arbeiten des Projektes InBig an und richtet den Blick auf eine verzahnte Personal- und Berufskollegentwicklung. Der Entwicklungsschwerpunkt liegt dabei auf Bildungsgängen der Ausbildungsvorbereitung.

Kernaspekte des Projektes sind

  • Qualifizierung von Bildungsganggestaltern (alle didaktisch-pädagogisch Handelnden, wie Lehrkräfte, Sozial- und SonderpädagogInnen, Werkstattlehrer, die als Gestalter des Bildungsgangs verstanden werden) über das Format einer Kollegialen Qualifizierung.
  • Gestaltung vor Ort - Entwicklung standortspezifischer Bildungsgangprojekte durch die Akteure vor Ort.
  • Anregungen durch berufskollegübergreifende Arbeits- und Entwicklungszusammenhänge in einer Innovationsarena, die eine Gestaltungsunterstützung bietet und die Entwicklung von Expertisen stützt.
  • Verschränkung kontextspezifischen und -übergreifenden Wissens über die Zusammenführung von Partnern aus unterschiedlichen Bereichen - Expertisenentwicklung zur Bildungsgangarbeit in der Ausbildungsvorbereitung.
  • 3i bietet einen Rahmen zur Entwicklung regionaler Entwicklungscluster an und schafft so Raum bestehende Kooperationszusammenhänge aufzunehmen.

Die Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen wie Stärkenorientierung und multiprofessionelle Teamarbeit nimmt in der Qualifizierung und in den Entwicklungsarbeiten eine zentrale Stelle ein. Damit soll den besonderen Herausforderungen der Bildungsgänge in der Ausbildungsvorbereitung Rechnung getragen werden und ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Bildungsgangarbeit und einer Didaktik der Ausbildungsvorbereitung geleistet werden. 3i deutet diese besonderen Herausforderungen nochmals an, wobei über eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der individuellen Förderung in den Bildungsgängen einer inklusiven Bildungsgangarbeit und der Aufgabe einer sozialen Integration durch die berufsbildenden Bildungsgänge weniger Programmatik angedeutet wird, sondern vielmehr ein Arbeits- und Entwicklungszusammenhang, der sich auf mikro-, meso- und makrodidaktischer Ebene stellt. Dementsprechend zielt das Projekt darauf, Akteure vor Ort in ihrer Bildungs(gang)arbeit zu unterstützen, gleichermaßen können daraus wichtige Anregungen für die generelle Positionierung und Gestaltung der Bildungsgänge gewonnen werden. Beispielsweise kann die konkrete Ausrichtung 'Gemeinsamen Lernens' nicht von der Ordnung beruflicher Bildung isoliert betrachtet werden.

In den vergangenen Jahren erfolgte eine Fokussierung auf einen berufsbildenden Sektor, der sich begrifflich als Übergangssystem etabliert hat und Bildungsgänge und außerschulische Maßnahmen sowie auch die Kombination von Bildungsgängen und Maßnahmen umfasst. Die Einschätzung des Übergangssystems ist dabei durchaus unterschiedlich und abhängig vom Standpunkt des Betrachters. Unbestritten ist allerdings, dass die Schwelle am Übergang in die berufliche Ausbildung für einen Teil der Jugendlichen ein kaum überwindbares Hindernis ist. Gemeinsames Lernen im Rahmen der Inklusion aber auch die individuelle Förderung im Übergang von Schule zu Beruf stehen vor diesem Hintergrund vor besonderen Herausforderungen. Dementsprechend ist es erforderlich, dass eine "Professionelle Bildungsgangarbeit' zur individuellen Förderung, inklusiven Bildungsarbeit und sozialen Integration" in einem Zusammenhang betrachtet wird und in schulische und regionale Entwicklungszusammenhänge eingebunden wird.

Innovationsarena versteht sich als eine Konstellation, in der Akteure aus unterschiedlichen sozialen Systemen (hier insbesondere Berufskolleg und Wissenschaft) gemeinsame Arbeitszusammenhänge aufgreifen, mit dem Anspruch, die Entwicklung von Verbesserungen in Berufskollegs zu erarbeiten. Darüber hinaus können Impulse für kooperative Entwicklungen auf systemischer Ebene über Hinweise für Akteure auf einer übergreifenden Ebene unter Berücksichtigung der jeweiligen Gestaltungsverantwortung angeboten werden (KAoA, Schulaufsicht, Regionaldirektion NRW der Agentur für Arbeit, etc.). Die Innovationsarena bietet die Möglichkeit für die dezentralen Verbesserungsvorhaben einen gemeinsamen Rahmen zur Entwicklung anzubieten und so eine Anreicherung der jeweiligen Entwicklung zu erhalten. Auf der Unterrichtsebene ist die Entwicklung mit individuellen Lern- und Entwicklungsprozessen verbunden, die systematisch mit dem jeweiligen standortspezifischen Entwicklungszusammenhang auch unter standortspezifischen Aspekten zu verbinden sind. Damit sollen einerseits Berufskollegs in der Entwicklung von Bildungsgängen und bei der curricular-didaktischen Umsetzung unterstützt und begleitet werden.

Gefördert wird das Projekt 3i durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung (MSW) des Landes NRW. Das Centre für Vocational Education and Training (cevet) bietet über die Projektausrichtung und Durchführung der Kollegialen Qualifizierung strukturell und inhaltlich den Einstieg für die Entwicklungsarbeiten an den Berufskollegs.