MyVETmo

MyVETmo ist ein Netzwerk für Innovation in der Berufsausbildung. Als koordinierende Stelle entwickelte und verbreitete die Geschäftsstelle für EU-Projekte und berufliche Qualifizierung der Bezirksregierung Düsseldorf während der Projektlaufzeit vom 31.12.2016 bis zu 30.12.2018 gemeinsam mit ihren Projektpartnern Unterstützungsinstrumente für Auslandspraktika von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf.

Das Konsortium besteht aus acht Partnern aus Finnland, Frankreich, Deutschland, Spanien und der Türkei: Berufsschulen (Berufskolleg Rheydt-Mülfort, RASEKO Finland), Weiterbildungsträger (Stiftung Bildung und Handwerk), Schulbehörden (Bezirksregierung Düsseldorf als Koordinator, Junta de Andalucía, Tekirdag il Milli Egitim Müdürlüğü, Rectorat Academie de Lille) und der Universität Paderborn.

Das Projekt zielte darauf ab, dass europäische Auslandspraktika in der beruflichen Bildung nicht länger zumeist leistungsstarken Jugendlichen, die sich bspw. bereits in einer dualen Berufsausbildung befinden, vorbehalten bleiben. Im Sinne einer inklusiven Berufsbildung geht es darum, diese Möglichkeit grundsätzlich allen Jugendlichen zu ermöglichen und insbesondere denjenigen zu eröffnen, die bislang kaum einen Zugang zu Bildungsangeboten dieser Art hatten.

Im Sinne eines weiten Inklusionsverständnisses fokussierte das Projekt myVETmo insbesondere benachteiligte Jugendliche, die in verschiedenen Bereichen einer besonderen, individuellen Förderung bedürfen. Die Lern- und Praxiserfahrungen im Ausland wurden individuell begleitet, den Lernenden jedoch wurde gleichzeitig der Raum gegeben, individuelle Erkundungen anzustellen und vermeintlich versteckte bzw. unbewusste Kompetenzen (‚hidden competences‘) aufzudecken und zu erfahren. Dieser ‚Spagat‘ zwischen einerseits persönlicher Betreuung und andererseits der Selbstregulierung der Lernenden wurde konstruktiv aufgenommen und durch den Einsatz einer App (Students‘ Navigator) unterstützt. Die App dient dem Lernenden als Orientierung während des Auslandaufenthaltes und ermöglicht eine schnelle Kommunikation mit und zeitnahe Hilfestellung durch die Betreuungspersonen. Im Rahmen des Auslandspraktikums entwickelten die Lernenden ein Video zur Selbstpräsentation, das bspw. in späteren Bewerbungsverfahren eingesetzt werden kann. Auf Ebene der Projektdurchführung wurden im Prozess Leitlinien und Qualitätsstandards für inklusive Mobilitäten entwickelt und reflektiert.

Hier finden Sie eine Übersicht zu den Ergebnissen (sogenannte „Intellectual Outputs“) des Projektes „MyVETmo“:

Students‘ Navigator

Der "Students' Navigator" ist eine umfassende, webbasierte Anwendung, mit der die Schülerinnen und Schüler während ihres Praktikums mit ihren Mentoren in Kontakt treten und ihre Arbeitsergebnisse und Erfahrungen über ihr Smartphone teilen können.

Es hilft den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in ständigem Kontakt mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, Freunden und ihrer Familie zu Hause zu bleiben, aber es hilft auch, die erworbenen Erfahrungen zu dokumentieren. Darüber hinaus ist es ein Instrument, um den Mobilitätsprozess zu reflektieren und das Wissen über ein besonderes Arbeitsfeld zu erweitern. Mit dem Students' Navigator kann die Lehrkraft individuelle Aufgaben erstellen und festlegen, die den Schüler/der Schülerin vor persönliche, berufliche und kulturelle Herausforderungen stellen. Dies geschieht auf spielerische Weise, so dass die Motivation des Lernenden während des gesamten Mobilitätsprozesses hoch bleibt und seine "verborgenen Kompetenzen" findet.

Das Handbuch zum "Students' Navigator" finden Sie durch Anklicken der folgenden Links in den jeweiligen Sprachen: DeutschEnglischFinnischFranzösischSpanisch und Türkisch.

Die Nutzung des Schüler Navigators

Der Link zur App lautet: https://myvetmo-studentnavigator.schoolution.net/ 
Auf der Startoberfläche können Sie den Nutzernamen „teacher“ und das Passwort „teacher“ (Achtung: beides kleingeschrieben) (oder „student“ und „student“, wenn Sie Lernende/r sind) eingeben, um sich einzuloggen. Danach bitte das Häkchen bei "I accept the terms of use" setzen und den Button „Log in“ drücken.

Die Applikation ermöglicht es Lehrkräften Accounts für Lernende sowie Praktikums-Accounts für Unternehmen, denen die Lernenden zugeordnet werden können, zu erstellen. Eine Lehrkraft kann mehrere Lernende gleichzeitig betreuen. Der enthaltene Kalender erlaubt es Lehrkräften wie Lernenden und deren Unternehmen den Überblick über alle Aufgaben und Termine zu behalten. Alle Aufgaben können in Aufgabenkatalogen (Praktika) sowie Motivation/Orientierung/Fähigkeiten vordefiniert werden, welche die Lehrkraft dann als Vorlagen benutzen kann, wenn sie/er eine Aufgabe erstellt.

Videobasierte Selbstpräsentation (VBS)

Die „Videobasierte Selbstpräsentation“ (VBS) ist ein Mittel zur Visualisierung erworbener beruflicher und anderer Kompetenzen, die den Lernenden zuvor nicht bekannt waren ("versteckte Kompetenzen"). Auf diese Weise verbessern sie ihre Chancen auf eine zukünftige Eingliederung in den Arbeitsmarkt.

Kompetenzen werden weniger durch Wissenserwerb erlangt, sondern vielmehr durch Erfahrungen im berufsbezogenen Auslandspraktikum, einer professionellen Problemsituation, welche einen Anreiz für die Entwicklung von professionellen Fähigkeiten gibt. Die Erfahrung des Praktikums wird reflexiv herausgearbeitet, die Lernenden „erfahren sich selbst“ während des Praktikums. Die „Videobasierte Selbstpräsentation“ hat das Ziel, den Auslandsaufenthalt der Lernenden oder ihre Berufserfahrungen mit dem Arbeitsmarkt zu verbinden. Die VBS sollte Informationen über die derzeitige Situation der/des Lernenden sowie ihren/seinen Erfahrungen und Interessen während des Auslandsaufenthaltes enthalten. In Zukunft könnte die VBS bei Bewerbungen genutzt werden.

Zusammen mit dem Material, das während der Mobilität und im Students‘ Navigator gesammelt wird, ist das VBS eine gute Basis, um Kompetenzen zu visualisieren, die während des gesamten Mobilitätsprozesses erworben werden. Hier finden Sie Leitfäden in den Sprachen DeutschEnglischFinnischFranzösisch und Türkisch.

Hier finden Sie Beispielvideos und Erfahrungsberichte: Beispiel 1 (Matias Raseko)Beispiel 2 (Sakib)Beispiel 3 (Fatma) und Beispiel 4 (David).

Richtlinien für inklusive Mobilität

Die Richtlinien für inklusive Mobilität definieren Rahmenbedingungen für die Durchführung von Praktika im In- und Ausland. Sie legen besonderen Schwerpunkt auf die Probleme und Erfordernisse von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf. Sie geben der Praktikumsbegleitung ein Instrument zum Monitoring und Mentoring betrieblicher Praxisphasen der Zielgruppe an die Hand. Über diesen Link gelangen Sie zu den Richtlinien.

Weitere Materialien

Hier finden Sie weitere Materialien und Informationen zum Projekt MyVETmo:

Gefördert werden die Projekte durch Erasmus plus-Mittel.