Einen interessanten Einblick in die Arbeit des Landtages bekam unsere Kollegin Iris Neiske, die in der letzten Woche als Sachverständige in die Sitzung der Enquetekommission IV „Künstliche Intelligenz“ eingeladen war.
Im Juni kam zunächst eine Einladung per E-Mail „Im Rahmen unserer Vorbereitung auf eine geplante Sachverständigenanhörung zum Thema Medien und KI-Kompetenzen der Kommission am 11. September 2025 möchten wir Sie gerne anfragen, ob Sie sich eine Mitwirkung als Expertin vorstellen könnten. Ihre übergreifende Expertise im Bereich digitaler Lernumgebungen im Zusammenspiel mit dem Themenkomplex des reflektierten Einsatzes von KI in der Hochschulbildung sind aus unserer Sicht eine wertvolle Bereicherung für die anstehenden Beratungen.“
Daraufhin folgte vier Wochen später eine lange Fragenliste, zu der um eine Stellungnahme gebeten wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die anderen Sachverständigen bekannt gegeben. Mit dabei waren
- Prof.in. Dr.in. Claudia de Witt (Prorektorin für Lehre, Studium und KI an der Fernuni Hagen und Leitung des KI-Campus-Hubs NRW)
- Dr. Peter Salden (Leitung des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik an der Ruhr-Universität Bochum und Projektleitung KI:edu.NRW)
- Jöran Muß-Merholz (Agentur für zeitgemäße Bildung)
Der August verging damit, die Fragenliste zu beantworten. Einige Fragen bezogen sich explizit auf KI-Kompetenzen und darauf, wie diese z.B. in verschiedenen Alternsgruppen vermittelt werden können. Wie kann KI-Kompetenz an Hochschulen gefördert werden und was kann das Land NRW dazu beitragen. Eine andere Frage drehte sich um Deskilling und wie sich diesem entgegenwirken lässt. Diese Frage war auch schon Thema des KI-Workshops am Tag der Lehre und wurde später in der Anhörung aufgenommen. Alle Stellungnahmen sind öffentlich: https://www.landtag.nrw.de/home/der-landtag/tagesordnungen/WP18/1400/E18-1417.html
Am 11. September ging es zur Sitzung der Kommission in den Landtag nach Düsseldorf. Nach einer Eingangskontrolle, bei der kontrolliert wurde, ob man auf der Besucherliste des Tages stand, durfte der architektonisch beeindruckende Landtag betreten werden. Die Sitzung fand in einem kleineren Sitzungsraum mit Blick auf den Rhein statt. Den Politiker*innen standen 75 Minuten zur Verfügung, um Fragen an die eingeladenen Experten zu stellen. Vorgabe war, sich kurz zu fassen und max. dreiminütige Antworten zu geben. Da die Politiker der verschiedenen Fraktionen immer abwechselnd Fragen stellten, wurden viele verschiedene Themen rund um KI behandelt. Allerdings kann in drei Minuten, zumeist ohne Nachfragen, nicht wirklich in die Tiefe gegangen werden. Aber da zu entsprechenden Themen auch weitere Experten schriftliche Stellungnahmen einreicht haben, liegen der Kommission in jedem Fall ein breites Spektrum an Einschätzungen zu ihren Fragen vor.
Es war in jedem Fall spannend, die Arbeit der Politik aus nächster Nähe mitzuerleben.
Wie das im Detail aussah, kann im Video angeschaut werden: https://www.landtag.nrw.de/home/mediathek/video.html?kid=f11639cd-6e2e-48a8-bb63-c50369fac62b