Informationssystem Graffiti in Deutschland – Graffiti im Fokus der Wissenschaft
Graffiti ist ein urbanes Phänomen, das zunehmend auch das Interesse der Wissenschaften auf sich zieht. Für eine systematische Erforschung fehlten bisher geeignete Datenkorpora. Das „Informationssystem Graffiti in Deutschland“ (INGRID) schließt diese Lücke: Graffiti-Bildbestände, die dem Projekt für die ausschließlich wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung gestellt wurden, werden digitalisiert, annotiert und der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht. Der Aufbau des Informationssystems INGRID wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (01.04.2016–30.06.2019). Die zweite Projektphase, die ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, ist zum 01.07.2020 gestartet.
INGRID umfasst derzeit Bestände von insgesamt mehr als 150.000 Bildern aus den Jahren 1983 bis 2015, die seit 2016 digitalisiert und erschlossen werden. Mit INGRID ist es erstmals möglich, auf der Basis umfangreicher, gesicherter und qualitativ hochwertiger Forschungsdaten Entwicklungen und Veränderungen des Phänomens Graffiti über längere Zeiträume in den Blick zu nehmen und dessen Bildästhetik, dessen spezifische Schriftlichkeit bzw. Schriftbildlichkeit, dessen Grammatikalität, dessen stadträumliche Verortung sowie dessen soziale Funktionen und Bedeutungen zu erforschen. 40.620 Graffitis, die in einem ersten Schritt im Zuge des Aufbaus des Informationssystems mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft digitalisiert und annotiert wurden, sind für die wissenschaftliche Nutzung seit dem 30.06.2019 über ein Login von dieser Seite aus zugänglich. Erläuterungen zur Annotation, die bei der Recherche hilfreich sein können, finden Sie im Annotationsmanual. Es handelt sich um die Arbeitsversion (Stand 30.10.2019). Die korrigierte und leicht modifizierte Finalversion wird in Kürze zugänglich gemacht.
Bisherige Forschungsergebnisse von INGRID sind in projektbezogenen Publikationen dokumentiert, unter anderem auch in zwei Dissertationen sowie in assoziierten Qualifikationsarbeiten. Eine Einführung, die über die Entstehung, die Ziele und den Ansatz von INGRID informiert, bietet der Aufsatz „Graffiti digital“.
Bei Fragen zu INGRID können Sie sich gerne an die Projektleitung (Prof. Dr. Doris Tophinke, Prof. Dr. Martin Papenbrock) wenden.
Zugang zur Datenbank
Der Zugang erfolgt über DFN-AAI (Shibboleth): 1. anklicken und die wissenschaftl. Organisation auswählen, 2. die eigenen Uni-Zugangsdaten eingeben. Ggf. muss die Nutzung des Dienstes noch durch Ihre wissenschaftl. Einrichtung freigeschaltet werden. Für Personen an wissenschaftl. Einrichtungen ohne Shibboleth-Unterstützung ist eine registrierte Nutzung möglich. Bitte wenden Sie sich an die Projektleitung.
Hinweis zur Zitation
Wenn Sie die Datenbank zitieren: Papenbrock, Martin/Tophinke, Doris/Oevel, Gudrun (2016–): INGRID – Informationssystem Graffiti in Deutschland. https://www.uni-paderborn.de/forschungsprojekte/ingrid/.
Bilder und Metadaten dürfen ausschließlich zu wissenschaftl. Zwecken genutzt werden.