Informationssystem Graffiti in Deutschland – Graffiti im Fokus der Wissenschaft

Graffiti ist ein urbanes Phänomen, das zunehmend auch das Interesse der Wissenschaften auf sich zieht. Für eine systematische Erforschung fehlten bisher geeignete Datenkorpora. Das „Informationssystem Graffiti in Deutschland“ (INGRID) schließt diese Lücke: Graffiti-Bildbestände, die dem Projekt für die ausschließlich wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung gestellt wurden, wurden digitalisiert, annotiert und der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht. Der Aufbau des Informationssystems INGRID ist in einem Kooperationsprojekt der Universität Paderborn (Germ. Sprachwissenschaft) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) (Kunstgeschichte) erfolgt. Es  wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in zwei Phasen gefördert (01.04.2016–30.06.2019 und 01.07.2020­–30.06.2023). 

INGRID umfasst Bestände von insgesamt mehr als 150.000 Bildern aus den Jahren 1983 bis 2020. Davon sind 99.962 Graffitis durch Annotation erschlossen und für die wissenschaftliche Nutzung über ein Login von dieser Seite aus zugänglich (Stand Juli 2023). Mit INGRID ist es erstmals möglich, auf der Basis umfangreicher, gesicherter und qualitativ hochwertiger Forschungsdaten Entwicklungen und Veränderungen des Phänomens Graffiti über längere Zeiträume in den Blick zu nehmen und dessen Bildästhetik, dessen spezifische Schriftlichkeit bzw. Schriftbildlichkeit, dessen Grammatikalität, dessen stadträumliche Verortung sowie dessen soziale Funktionen und Bedeutungen zu erforschen. Erste Hilfen zur Suche in INGRID bieten der Rechercheleitfaden sowie ein Überblick über die Annotationsontologie. Weitere Erläuterungen zur Annotation finden Sie im Annotationsmanual der Bearbeiter*innen (Arbeitsversion). Hier gelangen Sie zu einer englischsprachigen Version des Annotationsmanuals, die mithilfe der Anwendung DeepL erstellt wurde. Ein auf die Nutzungsinteressen bzw. auf die Recherche ausgerichtetes Manual ist in Bearbeitung.

Bisherige Forschungsergebnisse von INGRID sind in projektbezogenen Publikationen dokumentiert, unter anderem auch in zwei Dissertationen sowie in assoziierten Qualifikationsarbeiten. Eine Einführung, die über die Entstehung, die Ziele und den Ansatz von INGRID informiert, bietet der Aufsatz „Graffiti digital“. 

Bei Fragen zu INGRID können Sie sich gerne an die Projektleitung (Prof. Dr. Doris Tophinke, Prof. Dr. Martin Papenbrock) wenden.

Projekt

Hier stellen sich die Teams vor, die INGRID in den Jahren 2016 bis 2023 aufgebaut haben. Außerdem erhalten Sie Informationen zu Anbindung und Technik.

Datenbank

Hier erhalten Sie Informationen zum Bestand sowie zu den Erfassungskategorien (Ontologie).

Publikationen

Hier finden Sie eine Übersicht der projektbezogenen Publikationen.

Presse

Hier sehen Sie Pressestimmen in Auszügen.

Zugang zur Datenbank

Seit dem 15.8.2022 ist INGRID frei zugänglich. 99.962 Graffiti-Bilder (Stand Juli 2023) sowie die Metadaten können zu Forschungszwecken genutzt werden. Ein Login ist über den Benutzernamen ingrid und das Passwort ingrid möglich. Auch steht ein Zugang über Shibboleth (DFN-AAI) zur Verfügung (nach Anklicken von Login "Anmeldedienst verwenden" wählen).

Informationen zum Bestand und zu den erfassten Graffiti-Sammlungen, finden Sie…

Zugang zum Wissensgraphen

Seit dem 15.8.2022 ist der Wissensgraph von INGRID frei zugänglich. Den SPARQL Endpunkt erreichen Sie unter: https://graffiti.data.dice-research.org/sparql/.

Hinweis zur Zitation

Die Zitation der Datenbank lautet: Papenbrock, Martin/Tophinke, Doris/Oevel, Gudrun (2016–): INGRID – Informationssystem Graffiti in Deutschland. https://www.uni-paderborn.de/forschungsprojekte/ingrid/. Bilder und Metadaten dürfen zu wissenschaftl. Zwecken genutzt werden. 

50 Mosaike - Im Namen der Dose

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Universität Paderborn präsentierte INGRID vom 17. bis zum 25. September als eines von "50 Mosaiken" im Raum für Kunst (Paderborn) in einer Foto-Ausstellung Graffitis aus dem Paderborner Stadtgebiet. Die Fotos stammen von Bürger*innen der Stadt Paderborn. Gegenstand der Ausstellung waren zudem Arbeiten zweier lokaler Künstler. Hier gelangen Sie zu den Impressionen zur Ausstellung.