Ins Ausland während und nach der Promotion

Ein Aufenthalt im Ausland kann Ihnen Zugang zu besonderen Quellen eröffnen, Ihre Fach- und Sprachkenntnisse erweitern und Ihr internationales Netzwerk stärken. Gleichzeitig zeigt ein Auslandsaufenthalt im Lebenslauf und bei Drittmittelanträgen, dass Sie über Grenzen hinweg denken, offen für Neues sind und sich auf verschiedene Wissenschaftskulturen einlassen können. Vor allem ist er aber eins: Eine unersetzliche Erfahrung. Hier erfahren Sie, wann und welche Auslandsaufenthalte während und nach der Promotion möglich sind, wie Sie passende Gastgeber*innen finden und was es bei der Organisation zu beachten gilt.

Wann, wohin, wie lange?

Bevor Sie Ihren Auslandsaufenthalt planen, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, was Ihre Ziele sind und welches Arbeitsprogramm Sie absolvieren möchten. Davon hängt neben der Entscheidung darüber, wie lang der Aufenthalt sein soll, auch die Frage ab, wohin die Reise gehen soll. Idealerweise befassen Sie sich daher intensiv mit diesem Thema, wenn Sie schon eine Vorstellung davon haben, wie das Forschungsprojekt aufgebaut sein soll, aber von einem Auslandsaufenthalt noch ein Erkenntnisgewinn zu erwarten ist, der auch mögliche Stipendiengeber überzeugt.

Wann und wohin?

Der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt, ebenso wie der passende Zielort, sind abhängig davon, was der Zweck des Aufenthaltes ist: Wollen Sie Ihr Projekt auf einer bestimmten Konferenz oder Tagung vorstellen? Benötigen Sie Zugang zu spezifischen Quellen oder haben die Möglichkeit, gemeinsam mit einer besonders herausragenden Persönlichkeit in Ihrem Fachgebiet zu forschen? Während sich kürzere Aufenthalte auch noch relativ spontan realisieren lassen, ist es sinnvoll, längere Aufenthalte möglichst frühzeitig in Ihre Zeitplanung einzubeziehen. Die Frage des „Wohin“ hängt eng damit zusammen und ist von Ihrem Fachgebiet und der Forschungsfrage ab.

Wie lange?

Die Dauer des geplanten Auslandsaufenthaltes sollte auf den Umfang und die Dringlichkeit der geplanten Arbeiten abgestimmt sein. Möchten Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes zentrale Erkenntnisse für Ihre Dissertation sammeln, sollten Sie entsprechend frühzeitig damit beginnen und ausreichend Zeit einplanen. Dient der Auslandsaufenthalt eher der Vernetzung in der internationalen Wissenschaftscommunity, dem Zugang zu bestimmten Sekundärquellen oder möchten Sie Lehrerfahrung sammeln, kann auch eine Aufenthaltsdauer von 4 Wochen bis 3 Monate bereits ausreichend sein.

Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes

Je nachdem, was der Zweck Ihres Aufenthaltes ist und abhängig davon, ob Sie promovieren oder die Promotion bereits abgeschlossen haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalte (teil-)zu finanzieren. Hier finden Sie eine Übersicht von Fördergebern und -programmen. Über das Jenny Aloni Centre ist keine Finanzierung möglich.

Die genannten Programmen werden möglicherweise nicht durchgängig ausgeschrieben. Bitte prüfen Sie die Programmbedingungen bei jedem Programm individuell.

 

  • Fritz Thyssen Stiftung: Reisebeihilfen
    Bei der Fritz Thyssen Stiftung können Mittel zur Deckung von Reisekosten (auch innerhalb Deutschlands) beantragt werden, die in unmittelbarem Zusammenhang mit einem geisteswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen oder biomedizinischen Forschungsvorhaben stehen.
  • DAAD: Kurzzeitstipendien für Postdocs ("Postdoc-Programm")
    Forschungsstipendien für promovierte Nachwuchswissenschaftler*innen, die einen 3 bis 6-monatigen Forschungsaufenthalt im Ausland absolvieren möchten.
  • Heinrich-Hertz-Stiftung
    Deutsche Wissenschaftler*innen in Nordrhein-Westfalen können ein Stipendium für einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt im Ausland erhalten, ausländische Wissenschaftler*innen für einen Forschungsaufenthalt in Nordrhein-Westfalen. Die Ausschreibung erfolgt i. d. R. einmal im Frühjahr und einmal im Herbst.
  • DAAD: Postdoctoral Researchers International Mobility Experience (PRIME)
    Die Förderung umfasst eine 12-monatige Auslandsphase und eine 6-monatige Integrationsphase an einer deutschen Hochschule, an der die Geförderten über den gesamten Förderzeitraum als Postdoktoranden angestellt sind.
  • Alexander von Humboldt Stiftung: Feodor Lynen-Forschungsstipendium
    Je nach Karrierestufe ermöglicht das Stipendium langfristige Forschungsaufenthalte im Ausland (6–24 Monate) max. 12 Jahre nach der Promotion.
  • DFG: Walter Benjamin-Programm
    Das Walter Benjamin-Programm ermöglicht es Wissenschaftler*innen in der Qualifizierungsphase im Anschluss an die Promotion, ein eigenes Forschungsvorhaben am Ort ihrer Wahl innerhalb von 2 Jahren selbständig umzusetzen.
  • Marie Sklodowska-Curie Individual Fellowships
    Gefördert werden Forschungsaufenthalte in Europa und weltweit (European Postdoctoral Fellowships 12-24 Monate; Global Postdoctoral Fellowships 24-36 Monate).
  • Fulbright Forschung & Lehre (nur USA)
    Förderung von Lehr- und Forschungsaufenthalten zwischen 3 und 9 Monaten.
  • Erasmus+ Mobilität zu Lehrzwecken (STA)
    Gefördert werden kurzfristige Lehrtätigkeiten (2 bis 60 Tage) an einer Erasmus+-Partneruniversität.
    Zielgruppe: Lehrende und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der Universität Paderborn.
    Bei Fragen hierzu berät Sie gerne das International Office.
  • DAAD: Kurz- und Langzeitdozenturen
    Gefördert werden eingeladene Dozent*innen, die für einen begrenzten Zeitraum an einer ausländischen Hochschule lehren möchten (Kurzzeitdozentur 4 Wochen bis 6 Monate; Langzeitdozentur 2 bis 5 Jahre).
  • Erasmus+ Mobilität zu Fort- und Weiterbildungszwecken (STT)
    Gefördert werden z.B. Sprachkurse, Summer Schools, Staff Weeks, diverse Fortbildungsangebote und individuell vereinbarte Aufenthalte an einer Gasteinrichtung (Hochschule, Sprachschule, Fortbildungseinrichtung, Unternehmen) innerhalb des Erasmus+ Raumes.
    Zielgruppe: alle Mitarbeitenden der Universität Paderborn.
    Bei Fragen hierzu berät Sie gerne das International Office.

Exzellente internationale Forschung

Kooperationen mit Partner*innen rund um den Globus, internationale Projekte und Preise sowie herausragende Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt – all das macht Forschung an der Universität Paderborn aus. Die Förderung der Europäischen Union (EU), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bietet unseren Wissenschaftler*innen hervorragende Möglichkeiten, sich weltweit zu vernetzen. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, auf internationaler Ebene zu forschen.

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