Eröffnung des Seminars für Islamische Theologie und Antrittsvorlesung von Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari

Rund 150 Besucherinnen und Besucher haben am Dienstag, 3. Mai, an der Eröffnung des Seminars für Islamische Theologie an der Universität Paderborn teilgenommen. Darunter Vertreterinnen und Vertreter von Land- und Bundesregierung sowie die Vorsitzenden des Islamrats und des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari hielt bei der Veranstaltung ihre Antrittsvorlesung.

„Heute ist ein besonderer Tag“, begrüßte Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Präsident der Universität Paderborn, die Gäste. „Als junge Universität müssen wir querdenken und neue Wege gehen – über Grenzen hinweg. Dass wir das können, zeigt das neue Seminar für Islamische Theologie besonders gut.“ Er betonte, dass der wissenschaftliche Austausch zwischen den Religionen heute von noch größerer Bedeutung sei als je zuvor.  

Dem schloss sich auch der Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Volker Peckhaus, an: „Wir haben keine Angst vor dem Fremden. Ganz im Gegenteil: Wir sehen Heterogenität als Chance.“ Die wissenschaftliche Islamforschung trage intensiv dazu bei, das wechselseitige Verständnis und die Verständigung innerhalb von Religionen, Kulturen und Nationen voranzutreiben. Daher leiste das Seminar außerdem einen großen Beitrag zur allgemeinen Integrationsarbeit in Deutschland. 

Dr. Tuba Isik stellte das Seminar vor. „Das Seminar für Islamische Theologie ist eine eigenständige Einheit innerhalb des Instituts. Adressaten sind Studierende der Lehramtsstudiengänge jeglicher Religionszugehörigkeit“. Außerdem sei das Seminar Bestandteil der Studiengänge und Fächer Praktische Philosophie, Komparative Theologie der Religionen und Theologien im Dialog. Grundlage für die Gründung im Oktober 2015 war die Berufung von Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari.

„Gerade in dieser Zeit setzen wir mit dem Seminar ein wichtiges Zeichen. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Unwissen viel Macht hat. Mit gezielter Aufklärung können wir dagegenhalten“, sagte Aydan Özoǧuz, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in ihrer Eröffnungsrede. Sie wisse, dass Paderborns Expertise auf dem Gebiet der Islamischen Theologie ausgezeichnet sei und deshalb einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und den Wissenstransfer in Deutschland leiste. „Durch Forschung und Lehre wird das Wissen über den Islam in die Bevölkerung getragen“, so Özoǧuz.

In ihrer Antrittsvorlesung thematisierte Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari die Islamische Systematische Theologie in Deutschland und gab einen Überblick über die aktuelle Forschungslage sowie deren Grundlagen und -annahmen.

Text: Nina Reckendorf

Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly):Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Staatsministerin Aydan Özoǧuz und Jun.-Prof. Dr. Tatari.
Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly): Staatsministerin Aydan Özoǧuz bei ihrer Eröffnungs-rede.
Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly): Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari bei ihrer Antrittsvorlesung.
Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly): Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dr. Tuba Isik, Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Aydan Özoǧuz, Jun.-Prof. Dr. Muna Tatari, Adris Nassery, Naciye Kamcili-Yildiz und Hamideh Mohagheghi.