11. „Tag der Lehre“ an der Uni­versität Pader­born: Lehrende und Stud­i­er­ende disku­tier­en über die Gestal­tung (di­gitaler) Prü­fungs- und Stud­i­en­leis­tun­gen

Künstliche Intelligenz (KI) ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. An Universitäten haben Chatbots die Diskussion über eine sinnvolle Prüfungskultur entfacht. Wo liegen Möglichkeiten, aber auch Grenzen beim Einsatz von KI in Prüfungen und wie können Dozent*innen in der Gestaltung von Studien- und Prüfungsleistungen auf solche und ähnliche Entwicklungen reagieren? Darüber tauschten sich Lehrende aller Fakultäten untereinander und mit Studierenden beim 11. „Tag der Lehre“ an der Universität Paderborn am 23. Mai aus. „Teaching to the Test? Prüfungs- und Studienleistungen sinnvoll gestalten“ lautete das Thema, unter dem die Teilnehmer*innen gemeinsam nach neuen Impulsen für die Hochschullehre suchten.

Der „Tag der Lehre“ findet seit 2012 jährlich statt und wird von der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik organisiert. Das diesjährige Programm bestand aus Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops. Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn, und Dr. Nerea Vöing, Leiterin der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik, eröffneten die Veranstaltung. „Dozierende sollen idealerweise in Lehrveranstaltungen nützliche Kompetenzen vermitteln und diese in Prüfungen sinnvoll abfragen. Dabei sind Lehrende zunehmend mit Herausforderungen von KI-Werkzeugen konfrontiert. Daher ist es umso wichtiger, dass sich der Tag der Lehre diesem aktuellen Thema annimmt und die interdisziplinäre Diskussion ermöglicht, wie moderne Prüfungstechniken an unserer Universität eingesetzt werden können“, so Schöppner.

Keynote über Potenziale und Herausforderungen von KI
 

In einer Keynote sprach Prof. Dr. Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, über KI und die damit einhergehenden Potenziale und Herausforderungen in der Hochschullehre. Die aktuellen Entwicklungen seien sehr dynamisch. Um die Veränderungen nicht zu verpassen, sollten Hochschulen schnell die Rolle der Agierenden einnehmen und nicht nur reagieren. Sie müssten Chancen und Nutzen sowie Gefahren und Risiken identifizieren und einen konstruktiven Umgang damit finden. Die wichtigste Aufgabe werde dabei sein, die richtige Balance zu finden, verdeutlichte Weßels.

Podiumsdiskussion und Workshops fördern interdisziplinären Austausch
 

Wie sich Prüfungs- und Studienleistungen u. a. im Hinblick auf den Einfluss der technischen Entwicklungen, wie beispielsweise im Bereich der KI, sinnvoll gestalten lassen, diskutierten Schöppner und Weßels mit Dr. Rüdiger Rhein von der Leibniz-Universität Hannover, Sebastian Walzik, Trainer und Coach für Kommunikation und Hochschuldidaktik sowie Tim Aßbrock, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Daran anknüpfend wurde die Veranstaltung in kleineren, parallel agierenden Gruppen fortgesetzt. Neben Round Tables, einem DisQSpace und Workshops zum interdisziplinären Austausch boten ein Themenforum mit Kurzvorträgen sowie ein Infomarkt Einblicke in die innovative Lehre an der Universität.

Verleihung hochschuldidaktischer Zertifikate und Auszeichnungen für digitale Lehre
 

Zum Abschluss der Veranstaltung verlieh die Universität Paderborn hochschuldidaktische Zertifikate und Auszeichnungen für exzellente digitale Lehre. Für das hochschuldidaktische Weiterbildungsprogramm „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“ erhielten Christine Grosser, Dr. Markus Freudinger und Dr. Thiemo Bloh ihre Zertifikate. Das mit dem landesweiten „Netzwerk Hochschuldidaktik NRW“ abgestimmte Programm orientiert sich an nationalen sowie internationalen Standards für die Aus- und Weiterbildung der professionalisierten Lehrkompetenz. Das Zertifikat unterstützt den Nachweis der pädagogischen Eignung, die im Hochschulgesetz NRW als Einstellungsvoraussetzung für Hochschullehrer*innen gefordert wird.

Außerdem wurden die am höchsten dotierten „E-Learning-Label“ der vergangenen Semester verliehen. Mit diesen werden Veranstaltungen ausgezeichnet, in denen E-Learning als essenzieller Teil der Lehre genutzt und qualitativ eingesetzt wird. Der erste Platz für das „E-Learning-Label für qualitativ hochwertige digitale Lehre“ ging in der Kategorie „Professor*innen“ an Prof. Dr. Tobias Jenert und Prof. Dr. Marc Beuter. In der Kategorie „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ erreichten Amanda Fiege und Stefan Pape den ersten Platz. Ziel der Auszeichnung ist u. a. die Entwicklung und Verbreitung von digitaler Lehre.

Foto (Universität Paderborn, Tanja Dittmann): Der 11. „Tag der Lehre“ an der Universität Pa-derborn thematisierte in diesem Jahr die Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz von KI in Prüfungen und wie Dozent*innen bei der Gestaltung von Studien- und Prüfungsleistungen auf solche und ähnliche Entwicklungen reagieren können.
Foto (Universität Paderborn, Tanja Dittmann): Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement, sprach in seiner Rede über die Herausforde-rungen von KI-Werkzeugen, mit denen Lehrenden konfrontiert sind.
Foto (Universität Paderborn, Tanja Dittmann): Wie sich Prüfungs- und Studienleistungen im Hinblick auf den Einfluss der technischen Entwicklungen, wie beispielsweise der KI, sinnvoll gestalten lassen, diskutierten die Teilnehmer*innen in einer Podiumsdiskussion.
Foto (Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik): Prof. Dr. Birgitt Riegraf (3.v.r.), Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement (2.v.l.) Dr. Nerea Vöing, Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik (r.) vergaben das Zertifikat „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“ an: (v.l.:) Christine Grosser, Dr. Markus Freudinger und Dr. Thiemo Bloh.
Foto (Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik): Prof. Dr. Birgitt Riegraf (r.), Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement (l.) und Iris Neiske, Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik (2.v.r.), zeichneten (v.l.:) Amanda Fiege und Prof. Dr. Marc Beuter mit dem E-Learning-Label aus.

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