Vor­trag von PD Dr. Nes­li­han As­utay-Ef­fen­ber­ger (Bo­chum) am 21. Janu­ar: "In­stru­ment­al­is­iertes Wis­sen: Ein byz­antin­is­cher Text und seine Rolle in der os­man­is­chen Ar­chitek­tur – Dieges­is, Ha­gia Sophia und Sü­ley­man­i­ye"

Das "Institut zur interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens" (IEMAN) lädt in Kooperation mit Prof. Dr. Ulrike Heinrichs, Institut für Kunst/Musik/Textil, Fach Kunst, im Rahmen der Vortragsreihe "Bild und Wissen in den Kulturen des Mittelalters" herzlich zu einem Vortrag von PD Dr. Neslihan Asutay-Effenberger (Bochum) ein. Die Kunsthistorikerin wird am Mittwoch, 21. Januar, zum Thema "Instrumentalisiertes Wissen: Ein byzantinischer Text und seine Rolle in der osmanischen Architektur – Diegesis, Hagia Sophia und Süleymaniye" sprechen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr c. t. im Raum W 1.101. Interessierte sind herzlich eingeladen.

„Salomon, ich habe Dich übertroffen“. So soll Kaiser Justinian ausgerufen haben, als er die vollendete Kirche der Heiligen Weisheit, die Hagia Sophia, betrat. Diese Anekdote stammt aber nicht aus einer zeitgenössischen Schriftquelle, sondern aus einer Legende des 9./10. Jahrhunderts, der Diegesis peri tes Hagia Sophias („Erzählung über die Hagia Sophia“). Ca. 1000 Jahre nach dem Bau der Großen Kirche errichtete der osmanischer Sultan Süleyman I. eine Moschee in Istanbul und bezeichnete sich in der Stiftungsurkunde als der zweite Salomon (der Name Süleyman bedeutet Salomon). Seine Moschee wiederholt in vielerlei Hinsichten die Hagia Sophia, doch die mehrmals übersetzte Diegesis interessierte ihn mehr als die Hagia Sophia. Was die Osmanen von der Diegesis wussten und wie sie Anregungen dieser Quelle in ihren Bauten umgesetzt haben, wird die Fragestellung dieses Vortrags sein.
 

Dr. des. Nicola Karthaus
Universität Paderborn
Koordination IEMAN
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