Sprachtandem

In einem Sprachtandem verbessern zwei Personen unterschiedlicher Muttersprachen durch regelmäßige Treffen ihre Kompetenz in einer Zielsprache, welche jeweils die Muttersprache ihres/ihrer Tandempartners/-partnerin ist. Jede*r Tandemlerner*in ist also abwechselnd Lerner*in und Helfer*in bzw. Expert*in.

Lernen im Tandem ist eine individuelle Form des autonomen Lernens, bei der jede*r Tandempartner*in für seinen/ihren eigenen Lernprozess selbst verantwortlich ist und auch für sich entscheidet, was und wie er/sie lernen möchte – Ihre Ziele in der Zielsprache können also ganz verschieden sein (Prinzip der Autonomie).

Da Ihr*e Partner*in Ihre Muttersprache zumindest schon grob versteht, profitiert er/sie auch davon, wenn Sie mal nicht in der Zielsprache weiterkommen. (Tandemlernen ist nicht für Null-Anfänger*innen zu empfehlen, und auch mit Anfänger*innen als Partner*innen gibt es Besonderheiten1). Im Tandem-„Team“ können Sie sich also jederzeit helfen und sich gegenseitig bestmöglich beim Lernen unterstützen (Prinzip der Gegenseitigkeit).

Mit einer Tandempartnerschaft haben Sie außerdem die Möglichkeit, eine andere Kultur auf direkte und sehr persönliche Art und Weise kennenzulernen.

Kurz: Die Grundregeln

  1. Die Tandempartner*innen treffen sich regelmäßig (z.B. 1-2x pro Woche).

  2. Beide Sprachen werden getrennt geübt.

  3. Für jede Sprache wird gleich viel Zeit aufgewendet.

  4. Der/Die Lerner*in entscheidet, was gemacht wird.

  5. Der/Die Expert*in ist geduldig, hört zu und hilft.

Besonders erfolgreich ist ein Tandem, wenn man die Zusammenarbeit richtig plant, sich die eigene Motivation, die Ziele und die Arbeitsweisen bewusst macht und die einzelnen Treffen gut vor- und nachbereitet. Dazu eignen sich diese Unterlagen:

Weitere Video-Tutorials zu einem erfolgreichen Tandem finden Sie hier.

1 Besonderheiten bei Nullkenntnissen oder A1: Bei geringen Kenntnissen in der Zielsprache können Sie kein Sprachtandem im eigentlichen Sinne durchführen (für einen Austausch über Sprache und Kultur kann es trotzdem nützlich sein).
Sie sollten sich bewusst darüber sein: Wenn Sie als Lerner*in nur ein A1-Niveau haben, ist es für Ihre*n Partner*in schwieriger, denn Sie können ihm/ihr nicht so gut helfen, wenn Ihnen grundlegende Sprachkenntnisse in dessen/deren Muttersprache fehlen.