Jenny Aloni: Leben, Werk und Wirkung einer jüdischen Schriftstellerin

Ort: Plenarsaal des LWL-Landeshauses in Münster

Dialogische Lesung mit Texten aus dem Universitätsarchiv Paderborn

Am Donnerstag, 24. Juni, würdigt die LWL-Kulturstiftung mit einer dialogischen Lesung das Werk der in Paderborn geborenen jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993). Schauspieler Carsten Bender von der Theaterproduktion Gloster und der Literaturwissenschaftler Walter Gödden von der Literaturkommission für Westfalen widmen sich während der Veranstaltung dem literarischen Schatz der deutsch-israelischen Autorin. Die Texte stellt das Universitätsarchiv Paderborn zur Verfügung. Die Lesung beginnt um 17 Uhr im Plenarsaal des LWL-Landeshauses in Münster. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, die Teilnehmerzahl ist jedoch begrenzt, weshalb eine vorherige Anmeldung per E-Mail erforderlich ist: info@lwl-kulturstiftung.de

Aloni verfasste bereits seit ihrer Jugend in Deutschland literarische Texte und führte fast lebenslang ein Tagebuch. Geboren als Jenny Rosenbaum hegte die Tochter eines Kaufmanns bereits mit 14 Jahren den Wunsch, Deutschland zu verlassen und nach Palästina auszuwandern. 1939 gelang ihr dieser Schritt: Sie verließ mit einem Transport jüdischer Kinder und Jugendlicher das Land und lebte bis zu ihrem Tod mit kurzen Unterbrechungen in Israel. Auch nach ihrer Auswanderung bleibt sie dem Schreiben in deutscher Sprache treu. Ihre Kindheits- und Jugenderfahrungen im Dritten Reich aber auch die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft und der jüdisch-palästinensische Konflikt sind Themen, die sie in ihren Gedichten, Erzählungen und Romanen aufgreift. Für die Aufarbeitung jüdischen Schicksals findet sie eine eigene, ausdrucksstarke Sprache.

Das Werk von Jenny Aloni wurde von den Literaturprofessoren Friedrich Kienecker (1920-1997) und Hartmut Steinecke (1940-2020) aus der Vergessenheit geborgen und herausgegeben. Dadurch sind die Person, ihr Werk und auch die Editions-Werkstatt, das 1992 an der Universität Paderborn gegründete Jenny-Aloni-Archiv, überregional bekannt geworden. Der persönliche Nachlass und der wissenschaftliche Apparat dieser Herausgeberschaft werden im Universitätsarchiv Paderborn verwahrt und sind dort einsehbar.

Alle Informationen zu Veranstaltungen der LWL-Kulturstiftung anlässlich des bundesweiten Festjahres „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ finden sich hier: www.2021juedischesleben.de

Foto (Universitätsarchiv Paderborn): Jenny Aloni im Militärcamp Sarafand, 1945.

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