Inklusion im Alltag, Sport und in der Schule: Sportstudierende der Universität Paderborn machen den Praxistest

Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder eine stark eingeschränkte Sehfähigkeit haben, stoßen im Alltag auf viele Hürden: Bordsteine, die kaum zu überwinden sind, oder stille Fußgängerampeln, die allein durch Lichtzeichen funktionieren. Während einer mehrtägigen Exkursion versetzten sich nun Sportstudierende der Universität Paderborn in die Lage der Betroffenen und erkundeten auf Rollstühlen und mit Blindenbrillen den Prenzlauer Berg in Berlin. Prof. Dr. Sabine Radtke, Leiterin der AG Inklusion im Sport am Departement Sport und Gesundheit der Universität Paderborn, organisierte die Exkursion.

Begleitet wurden die Studierenden bei ihrer Erkundungstour zunächst von Christoph Pisarz, Rollstuhlbasketballer, und Lisa Hübler, die als Vereinsvertreterin von „Pfeffersport“, Berlins größtem Kinder- und Inklusionssportverein, die Tour ermöglichte. Der Verein engagiert sich für inklusiven Sport in Projekten und Initiativen. In Berlin besuchten die Studierenden außerdem Schulen, die sich für Inklusion einsetzen, wie die Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule in Moabit. Hier ist längeres gemeinsames und individuelles Lernen von Klasse 1 bis Klasse 13 fest verankert. Die Schule setzt es sich zum Ziel, mehr Chancengleichheit und -gerechtigkeit durch längeres gemeinsames Lernen und eine optimale Förderung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Schülerinnen und Schüler zu schaffen.

Bei der Blindenfußball-Abteilung des Vereins Viktoria 1889 Berlin zeigten die Spieler den Studierenden, wie Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten mithilfe von Zurufen sowie einem Ball, der Geräusche von sich gibt, Fußball spielen. In der August-Sander-Schule, einer Berufsschule in Friedrichshain mit sonderpädagogischer Aufgabe, besuchten die Paderborner Studierenden den Sportunterricht und besichtigten die Werkstätten. Die Exkursion zeigte: Inklusion wird in vielen Ausbildungsbereichen und im Sport erfolgreich praktiziert. Maßgeblich für den Erfolg sind aber oftmals einzelne Akteure, die mit guten Ideen und großem Engagement vorangehen.

Foto (Universität Paderborn): Versetzten sich während einer Exkursion in Berlin in die Lage von Menschen mit Behinderungen: Sportstudierende der Universität Paderborn.

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