"Tafeln und Speisen, Essen und Schlemmen – regional oder global?": Regionalgeschichtstagung am 3. November

Am Samstag, 3. November, findet von 9 bis 16 Uhr die 26. Tagung „Fragen der Regionalgeschichte“ im Hörsaal O der Universität Paderborn statt. Thema der diesjährigen Tagung: „Tafeln und Speisen, Essen und Schlemmen – regional oder global?“. Interessierte sind herzlich willkommen. In den Pausen wird ein kleiner Imbiss gereicht. Die Anmeldungen unter 05251 60-5464, oder per Mail: regiotag-hist-inst@kw.upb.de. Weitere Infos: www.kulturerbe-forschung.de

Fragen der Ernährung und der Versorgung der Bevölkerung spielten seit je sozial, politisch und kulturell in der Geschichte der Menschheit und gesellschaftlicher Gruppen eine zentrale Rolle, so die Organisatoren der Regionalgeschichtstagung. Ernährungsfragen seien in ihren unterschiedlichen Facetten in der Geschichte und in der heutigen medialen Öffentlichkeit allgegenwärtig: in außereuropäischen Ländern als Problem des Mangels, in der Ersten und Zweiten Welt als Problem des Überflusses; mit allen gesundheitlichen und sozialen Folgeerscheinungen. Die Komplexität des Gegenstandes äußere sich ebenso in der industrialisierten Produktion von Lebensmitteln und Nutztieren, die von Umweltproblemen nicht zu trennen seien. Ernährung sei auch kulturell zu betrachten, wie etwa die Eintragung des gemeinsamen Mahls in Frankreich in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO oder die Herausbildung von Tischsitten als soziales Unterscheidungsmerkmal belegten.

Solche Aspekte sollen auf der Tagung aus interdisziplinärer Sicht von Referentinnen und Referenten aus Geschichte, Kunstgeschichte, Soziologie, Ernährungswissenschaft und Museumskunde sowie in einem Filmfeature aufgegriffen und diskutiert werden.

Nach einer allgemeinen historischen Einordnung des Themas durch Prof. Dr. Clemens Zimmermann, Universität Saarbrücken, wird mit den Mahlzeiten in der niederländischen Malerei ein altes Sujet der Kunst aufgegriffen (Dr. Maria Harnack, Universität Paderborn). Die Frage, ob Mahlzeiten und Kochgewohnheiten museal vermittelbar seien, wird von Thomas Brune, Leiter des Museums der Alltagskultur Schloss Waldenbuch a. D., behandelt. Ein Filmfeature von Günter Merkle (protel Film & Medien GmbH) über Maultaschen vertieft mit Malerei und Museum angesprochene mediale Perspektiven. Auch Kochbücher, so Prof. Dr. Schlegel-Matthies von der Universität Paderborn in seinem Vortrag, böten als Träger von Wissen Einblicke in historische regionale Kochkultur(en). Schließlich widmet sich Dr. Melanie Haller, Universität Paderborn, der Thematik um männliche Körperlichkeit und Ernährungsweise und eröffnet damit ein Problemfeld, das viele betrifft.

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