„Wie dicht ist eine Aubergine?“ und andere Grundlagen des Physikstudiums – Studentinnen des Westfalen-Kollegs als angehende Physikerinnen an der Universität Paderborn

Zwei Studentinnen des Westfalen-Kollegs Paderborn nahmen im Sommersemester 2018 am Programm der SchülerUni der Universität Paderborn teil. Ellen Reetz und Katharina Waldeyer schnupperten dabei nicht nur Uni-Luft, sondern absolvierten auch die ersten Studienleistungen im Fach Physik. Beide machen am Weiterbildungskolleg gerade das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und sind dort im dritten Semester.

„Nach der Projektwoche im letzten Jahr, in der wir ein Radioteleskop aufgebaut hatten, kam Dr. Udo Schelb auf die Idee, uns für die SchülerUni vorzuschlagen. Da wir beide Physik studieren wollen, waren wir begeistert und bewarben uns um zwei der sechs verfügbaren Plätze“, so Ellen Reetz. Schelb habilitierte an der Universität Paderborn und lehrte als Privatdozent im Fach Physik.

„Glücklicherweise bekamen wir beide eine Zusage und die Schulleitung unterstützte uns, besonders die Termine an der Universität zu koordinieren“, berichtet Katharina Waldeyer. Mit Ellen Reetz nahm sie während der SchülerUni an sechs Vorlesungen und den zugehörigen Übungen teil. Dort wurden mit anderen Studierenden Grundlagen der Messmethoden, Statistik und das Verfassen eigener wissenschaftlicher Veröffentlichungen erarbeitet.

Im ersten Teil des Physikalischen Praktikums an der Universität Paderborn werden die grundlegenden wissenschaftlichen Messmethoden nicht an komplexen Aufbauten erlernt, sondern spielerisch an Obst und Gemüse. So konnten die Studentinnen beispielsweise der Frage auf den Grund gehen, welche Dichte eine Aubergine hat. Erst nach den Grundlagen standen Versuche zur Bestimmung der Erdbeschleunigung, von Trägheitsmomenten und der Energie- und Impuls­erhaltung auf dem Lehrplan zur klassischen Mechanik.

Im Anschluss an die Versuche wurde als erster Schritt auf dem Weg zu einer wissenschaftlichen Veröffentlichung ein Bericht geschrieben, in dem die Ergebnisse der Versuche zusammengefasst und diskutiert werden. „Da wir mit einer ordentlichen Portion Ehrgeiz an die Sache herangegangen sind, waren wir bereit, unsere Wochenenden diesen Aufgaben zu widmen“, beschreibt Ellen Reetz den Arbeitsaufwand. „Dank der tatkräftigen Unterstützung von Dr. Udo Schelb, der uns insbesondere bei fachlichen Fragen stets zur Seite stand, konnten wir viele neue Erfahrungen sammeln und das Praktikum erfolgreich bestehen. Dieses kann uns im Physikstudium, das sicher auf den Besuch des Kollegs folgen wird, als Studienleistung angerechnet werden.“

Beide Studentinnen haben sich sehr über die Initiative und Unterstützung ihrer Schule gefreut. Obwohl das Praktikum und der Studienalltag fordernd waren, sind sie sehr stolz, es geschafft zu haben.

Mehr Informationen zur Teilnahme am Jungstudierendenprogramm der Physik im Rahmen der SchülerUni der Universität Paderborn unter www.physik.upb.de/studieninteressierte/jungstudentin und zum Westfalen-Kolleg unter www.wkpb.de.

Foto (Westfalen-Kolleg Paderborn): v. l. Dr. Udo Schelb (Physiklehrer am Westfalen-Kolleg) und die Studierenden Katharina Waldeyer und Ellen Reetz.
Foto (Westfalen-Kolleg Paderborn): v. l. Dr. Udo Schelb (Physiklehrer am Westfalen-Kolleg) und die Studierenden Katharina Waldeyer und Ellen Reetz.

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