Weiterbildung wirkt: DaZ-Zertifikatsstudium an der Universität Paderborn – Bewerbungen für das Sommersemester bis 21. März

Das weiterbildende Zertifikatsstudium „Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache“ (DaZ) der Universität Paderborn ist vor zwei Jahren mit einer Förderung des Landes NRW bis Ende 2019 angelaufen.

Die Bewerbung zum Sommersemester 2018 für „DaZ – Kleine Studienvariante“ über ein Semester ist bis 21. März möglich. Der Anmeldezeitraum für „DaZ – Große Studienvariante“ über zwei Semester, mit Start zum Wintersemester 2018/19, ist vom 1. Juni bis 21. September. Die Bewerbungsfristen sind Ausschlussfristen. Die Angebote richten sich an Lehrkräfte, die an allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen für das Unterrichten neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler zuständig sind oder sein werden, sowie an diejenigen, die in Einrichtungen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung in Integrationskursen oder anderen Sprachkursen im Bereich Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache arbeiten.

Mehr unter www.plaz.uni-paderborn.de/lehrerbildung/fort-und-weiterbildungsangebote/daz-weiterbildung.
 

Weitere Informationen:

Das Weiterbildungsstudium wird in zwei Varianten angeboten: In „DaZ – Kleine Studienvariante“ bildeten sich seit dem Wintersemester 2016/17 über 100 Lehrerinnen und Lehrer von allgemein- und berufsbildenden Schulen weiter. Sie erhielten dafür ein entsprechendes Hochschulzertifikat. An „DaZ – Große Studienvariante“ nahmen inzwischen über 50 Dozentinnen und Dozenten der Erwachsenen- und Weiterbildung teil. Das Hochschulzertifikat dieser Variante wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als unverkürzte Zusatzqualifikation für die sogenannte BAMF-Zulassung anerkannt, die wiederum Voraussetzung für das Unterrichten in Integrationskursen ist.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beider Varianten werden regelmäßig Evaluationen durchgeführt, die Daten per Befragung, Test und Selbsteinschätzung erheben. Den aktuellen Ergebnissen zufolge sind für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Inhalte zur Methodik und Didaktik besonders relevant. In der Variante für Lehrerinnen und Lehrer wird zusätzlich die Diagnostik als sehr bedeutsam erachtet. Insgesamt sei man nun für Schwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler für den Umgang mit Themen rund um DaZ und Mehrsprachigkeit sensibilisiert. Auch in organisatorischer Hinsicht kommt die Mehrheit der Befragten zu einem guten bis sehr guten Urteil: Sie würde das Studium weiterempfehlen, stuft das inhaltliche Niveau als angemessen ein und betrachtet ihre Erwartungen an das Studium als erfüllt. Alle Befragten heben die Kommunikation mit den Dozentinnen und die Atmosphäre in den Seminaren als sehr gut bzw. gut hervor. Sie beurteilen die Verknüpfung der Online-Lerninhalte mit denen in der Präsenzveranstaltung mit gut bis sehr gut. 

Das Weiterbildungsstudium erfolgt im Blended-Learning-Format und kombiniert Präsenzveranstaltungen mit E-Learning-Formaten. Inhaltlich setzt es auf den Erwerb relevanter Methoden, die Aneignung einschlägigen Fachwissens und das Kennenlernen aktuellen didaktischen Materials. Gleichermaßen legt es einen großen Wert auf den Austausch der Studierenden und ermöglicht ihnen so, ihre eigenen Erfahrungen, ihre Interessen und Bedürfnisse einzubringen und auf diese Weise das Lernen aller um wertvolle Beispiele direkt aus der Praxis zu bereichern: „Neben den eigentlichen Seminarinhalten möchte ich hervorheben: die didaktische Vielfalt des Seminars und den Austausch mit den anderen Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern, der mir tiefe Einblicke in die realen Umstände, Probleme und Möglichkeiten des Unterrichtens eröffnet hat,“ so Christine Hinrichs, die das Weiterbildungsstudium im Sommer 2017 absolvierte.

Auch für die Lehrenden ist der Erfahrungsaustausch von besonderem Wert. Daher kamen vergangene Woche die Dozentinnen und Dozenten des Weiterbildungsstudiums, das an allen lehrerbildenden Universitäten in NRW angeboten wird, zu einem landesweiten Workshop in Paderborn zusammen. Initiiert wurde das Treffen von Lydia Böttger, Olga Groh, Ulla Jung und Tetyana Vasylyeva, Dozentinnen des Weiterbildungsstudiums der Universität Paderborn. Begrüßt wurden die 31 Gäste vom Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften Prof. Dr. Volker Peckhaus, von Prof. Dr. Constanze Niederhaus des Bereichs DaZ und Mehrsprachigkeit am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft und Dr. Annegret Hilligus, Geschäftsführerin des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) der Universität Paderborn.

Im Zentrum des Austauschtreffens stand die Auseinandersetzung mit Fragen zur konkreten Ausgestaltung des Weiterbildungsstudiums, zur Gewichtung der Einzelthemen und zum Workload, aber auch zum Umgang mit der sehr heterogenen Studierendenschaft. Ferner wurden politische Diskussionen und deren Einfluss auf das Studium erörtert. Die Ergebnisse werden für die Weiterentwicklung des Formats genutzt, um auch weiterhin ein Angebot auf hohem wissenschaftlichen Niveau und mit ausgeprägter Praxis- und Handlungsrelevanz machen zu können. Es ginge eben auch um die Umsetzung des Anspruchs an Wissenschaft, den „Elfenbeinturm“ zu verlassen und sich den konkreten Herausforderungen der Gesellschaft zu stellen, wie der Dekan in seinem Grußwort betonte, und um die Entwicklung von guten und wirksamen Formaten für die Menschen, die im Leben stehen und diese Weiterbildung brauchen und nutzen.
 

Text: Angelina Berisha