Ringvorlesung „irgendwie anders denken. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf beHinderung“

Team der Bundeskunsthalle Bonn berichtet am 18. Januar über „TOUCHDOWN – Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom“

Bei der Ringvorlesung „irgendwie anders denken. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf beHinderung“ berichtet am Mittwoch, 18. Januar, das Ausstellungsteam der Bundeskunsthalle Bonn über die Entstehung von „TOUCHDOWN – Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom“. Die Ringvorlesung wurde von den Fächern Kunst, Sonderpädagogik und Evangelische Theologie der Universität Paderborn konzipiert. Der Vortrag von Dr. Katja de Bragança, Humangenetikerin und Kuratorin der Ausstellung, Anne Leichtfuß, Mitarbeiterin bei TOUCHDOWN 21, und Birgit Tellmann, Fachliche Leitung der Bundeskunsthalle Bonn für das Rahmenprogramm Inklusion, findet von 11 bis 13 Uhr im Hörsaal O2 statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Die Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom begibt sich – als erste ihrer Art – auf eine kulturhistorische und experimentelle Spurensuche in die Vergangenheit und Gegenwart. Sie erzählt zum ersten Mal die Geschichte des Down-Syndroms und berichtet gleichzeitig von einer komplexen Beziehungsgehschichte. Sie beschreibt, wie Menschen lebten, leben und leben möchten – Menschen mit und ohne Down-Syndrom.

Aktiv von Menschen mit Down-Syndrom mit erarbeitet und vermittelt – als Experten in eigener Sache –, umfasst sie wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, Genetik, Film und bildender Kunst. In ihrer inhaltlichen Tiefe und lebendigen Vielstimmigkeit will die Ausstellung – statt fertiger Antworten – vor allem einen Beitrag zu einer nachhaltig klügeren Debatte um gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe leisten.

Weitere Informationen:

Neben historischen und wissenschaftlichen Exponaten aus Archiven, Gedenkstätten, Museen und universitären Forschungsprojekten aus Deutschland, Österreich und Großbritannien sind Arbeiten folgender Künstler mit und ohne Down-Syndrom zu sehen:

Autoren des Magazins Ohrenkuss, Mathias Bothor (Fotograf), Zora Schemm, Jonas Sippel und Sebastian Urbanski (Atelier / Theater RambaZamba in Berlin), Susanne Kümpel und Nico Randel (KUNSTHAUS KAT18 in Köln), Markus Keuler (Künstler), Jeanne-Marie Mohn und Elizabeth Coleman-Link (Raw Art Foundation in Frankfurt am Main), Britt Schilling (Fotografin), Judith Scott (Collection de l'art brut, Lausanne), Christa Sauer und Birgit Ziegert (Atelier Goldstein in Frankfurt am Main), Samuel Cariaux, Luc Eyen, Patrick Hanocq und Pascal Tassini (Atelier Créahm, Liège, Belgien), Rita Arimont, Richard Bawin, Marie Bodson, Erik Derkenne, Pascal Leyder (La „S“ – Grand Atelier, Vielsalm, Belgien) u. v. a.

Menschen mit Down-Syndrom werden als Fachleute in eigener Sache befragt. Sie sind hier erstmals nicht bloße Empfänger von Bildung und Förderung, sondern nehmen selbst eine Wissen vermittelnde Rolle ein. Diese gemeinschaftliche Zielsetzung bedurfte einer umfangreichen Vorbereitung und Schulung von Menschen mit und ohne Down-Syndrom, die in sogenannten Tandemführungen dreimal wöchentlich durch die Ausstellung führen. Das neue Wege beschreitende Vermittlungskonzept der Ausstellung – eine Kooperation der Bundeskunsthalle mit dem Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21 – wird von der Aktion Mensch e.V. unterstützt.

Flyer zur Veranstaltung

Kontakt: Prof. Dr. Sara Hornäk, Fach Kunst

Abbildung (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH): „Die Unsichtbaren – Spurensuche in der Vergangenheit“, 2016, von Vincent Burmeister.
Abbildung (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH): „Die Unsichtbaren – Spurensuche in der Vergangenheit“, 2016, von Vincent Burmeister.