Für die Region: „Deutsche Literatur der Gegenwart“ an der Universität Paderborn

Veranstaltungsprogramm im Wintersemester 2015/2016 – Marlene Streeruwitz (Wien/Berlin/London/New York), Lea Singer (München), Olga Grjasnowa (Berlin), Tanja Dückers (Berlin), Karen Köhler (Hamburg), Stephan Thome (Lissabon) und Judith Kuckart (Zürich/Berlin)

Wie bereits in den Vorjahren bietet das Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn auch im Wintersemester 2015/2016 eine Reihe von Schriftstellerlesungen und -vorträgen an, zu denen die Studierenden sowie alle an Literatur Interessierten aus Hochschule, Stadt und Region herzlich eingeladen sind. Die Veranstaltungen beginnen in der zweiten Semesterwoche und finden jeweils montags, 16.15 bis 17.45 Uhr, im Hörsaal G auf dem Campus der Universität statt. Der Eintritt ist frei.

Die im Wintersemester stattfindende Lesereihe wird am 26. Oktober von Marlene Streeruwitz mit einer Lesung aus ihrem Roman „Nachkommen“ eröffnet. Streeruwitz hatte bereits Gastdozenturen an den Universitäten Tübingen und Frankfurt/Main sowie an der FU Berlin inne. Sie hat u. a. die Romane „Frauenjahre“ (1996), „Entfernung“ (2006), „Verführung“ (2007), „Die Schmerzmacherin“ (2011) und „Nachkommen“ (2014) veröffentlicht. Für ihre Werke erhielt sie Auszeichnungen wie den Hermann-Hesse-Preis (2001), den Preis der Stadt Wien (2002), den Droste-Literaturpreis der Stadt Meersburg (2009) und den Bremer Literaturpreis (2012).

Am 2. November liest die als Eva Gesine Baur geborene Lea Singer aus ihrem diesjährig erschienenen Buch „Anatomie der Wolken“. Singer hatte im Wintersemester 2009/10 bereits die Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller inne. Singers Werk umfasst u. a. Romane wie „Wahnsinns Liebe“ (2003), „Mandelkern“ (2007), „Verdis letzte Versuchung“ (2012) und „Anatomie der Wolken“ (2015), Biographien wie „Chopin oder Die Sehnsucht. Eine Biographie“ (2009), „Emanuel Schikaneder. Der Mann für Mozart (2012)“ und „Mozart. Genius und Eros. Eine Biographie (2014)“, kunst- und kulturgeschichtliche Werke sowie gastrosophische Bücher wie „Italien. Der Reichtum der einfachen Küche“ (1997) und „Die venezianische Küche im Rhythmus der vier Jahreszeiten. Genießen mit Vivaldi“ (2007). Singer wurde mit Preisen wie beispielsweise dem Hannelore-Greve-Preis der Hamburger Autorenvereinigung (2010) geehrt.

Am 9. November präsentiert die in Aserbaidschan geborene Olga Grjasnowa ihren zuletzt erschienenen Roman „Die juristische Unschärfe einer Ehe“ (2014). Ihr Romandebüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ war ursprünglich als Bachelorarbeit geplant. Es folgten das Drehbuch „Hier bei mir“ (2009) sowie das Drama „Mitfühlende Menschen“ (2010). Grjasnowa wurde u. a. mit dem Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung (2011), dem Dramatikerpreis der Wiener Werkstätten und einem Stipendium der Hermann-Lenz-Stiftung (alle 2012) gewürdigt.

Im Anschluss liest Tanja Dückers am 16. November aus ihrem lyrischen Werk. Nach ihrem Studium war sie bereits als Texterin bei Deutsche-Welle-TV sowie als Kolumnistin für namhafte Magazine und Zeitungen wie den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, ZEIT online, die taz und die Frankfurter Rundschau tätig. Dückers’ Werk umfasst Erzählungen wie „Café Brazil“ (2001) und „Portola Drive“ (2006), die Romane „Spielzone“ (1999), „Himmelskörper“ (2003), „Hausers Zimmer“ (2011) und die lyrischen Werke „Morsezeichen“ (1996), „Luftpost. Gedichte Berlin-Barcelona“ (2001) und „Fundbüros und Verstecke“ (2012). Sie erhielt u. a. den 1. Preis des Westfälischen Literaturbüros (1998), den Stipendium der Villa Aurora Los Angeles (2000), Stipendium der Villa Decius Krakau (2004 bis 2005), Writer in Residence in Bristol/UK (2007) und hatte Gastdozenturen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg (2010) und am Dartmouth College in New Hampshire (2013) inne.

Karen Köhler trägt am 23. November aus ihrem kürzlich erschienenen Prosawerk „Wir haben Raketen geangelt“ vor. Sie war zunächst als Schauspielerin tätig, schreibt nun aber Theaterstücke und Prosa. Köhler hat die Performance „Wild ist scheu“ (zusammen mit Sandra Hüller, 2012), die Schreibaufträge „Deine Helden – Meine Träume“ (für das Nationaltheater Weimar, 2014/15), „HELDEN! Oder warum ich einen grünen Umhang trage und gegen die Beschissenheit der Welt ankämpfe“ (für das Nationaltheater Weimar, 2014/15) und „ER.SIE.ES“ (für die Badische Landesbühne, 2015/16) publiziert. Ihre Werke sind u. a. mit dem Hamburger Literaturförderpreis (2011), dem Otfried-Preußler-Kinderstückpreis (2013), dem Rauriser Literaturpreis (2015) und dem Schubart-Literaturförderpreis der Stadt Aalen (2015) ausgezeichnet worden.

Am 30. November stellt Stephan Thome seinen diesjährig erschienenen Roman „Gegenspiel“ vor. Zuvor veröffentlichte er seine Dissertation „Die Herausforderung des Fremden“ (2005), die Romane „Grenzgang“ (2009, auch als Hörbuch und Film veröffentlicht) und „Fliehkräfte“ (2012). Thome hat Auszeichnungen wie den Aspekte-Literaturpreis (2009), Setzung auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises (2009, 2012) und den Kunstpreis Berlin in der Kategorie Literatur (2014) erhalten.

Judith Kuckart schließt am 7. Dezember mit einer Lesung aus ihrem neuesten Roman „Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück“ die Lesungsreihe ab. Kuckart studierte Literatur- und Theaterwissenschaft und gründete das Tanztheater Skoronel, für das sie zahlreiche Stücke und Choreografien konzipierte. Sie veröffentlichte u. a. die Romane „Wahl der Waffen“ (1990), „Der Bibliothekar“ (1998), „Lenas Liebe“ (2002), „Kaiserstraße“ (2006) und „Wünsche (2013). Kuckart wurde mit zahlreichen Preisen prämiert, darunter der Rauriser Literaturpreis (1991), das Förderstipendium des Deutschen Literaturfonds (1993, 2003), der Margarete-Schrader-Preis für Literatur der Universität Paderborn (2006) und der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis des LWL (2012). Im WS 2006/07 hatte Kuckart bereits die Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller inne.

Am 14. Dezember wird Thomas Brussig die 34. Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller übernehmen.
 

Kontakt: Dr. Stefan Elit, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Fakultät für Kulturwissenschaften, elit@mail.upb.de.