31. Neujahrsempfang der Universität Paderborn am Sonntag, 21.1.2007 im Audimax – Uni-Rektor Nikolaus Risch: „Vor uns liegen große Chancen und interessante Herausforderungen – wir wollen 2007 noch besser werden“

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„Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Mutig packen wir alle Herausforderungen und Chancen des vor uns liegenden Jahres an. Denn wir wollen noch besser werden.“ Mit diesen Worten fasste Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch zusammen, was mit ihm knapp 1.700 Beschäftigte und über 14.100 Studierende der Universität Paderborn anstreben: Dass sich die Uni zukünftig noch besser positioniert, ihre Stärken in allen fünf Fakultäten ausbaut und die Kräfte bündelt, um Veränderungen zum Vorteil zu nutzen.

Im gut gefüllten Auditorium maximum begrüßte Risch zum traditionellen Neujahrempfang neben den Hochschulangehörigen unter anderem Paderborns Bürgermeister Heinz Paus, Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kirche und aus den Kommunen, außerdem Kollegen aus den benachbarten Hochschulen und Vertreter aus dem schulischen Bereich.

Mit einem aktuellen Highlight konnte Risch das ausgezeichnete Renommee der Paderborner Hochschule belegen: Vor neun Tagen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft  (DFG) eine Vorauswahl getroffen und die Universitäten bekannt gegebenen, die sich erfolgreich an der zweiten Ausschreibung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder beteiligt haben. „Wir haben mit Hochspannung vor dem Computer gesessen und können stolz sagen: Wir sind dabei.“ Das Exzellenzcluster „Engineering Self-Coordination in Information Technology“ stellt einen zentralen Forschungsschwerpunkt der Uni Paderborn dar, der Ausbau der Forschung auf dem Gebiet der dynamisch-vernetzten intelligenten Systeme ist Teil des Antrags. Wie in vielen anderen Bereichen haben die Paderborner Wissenschaftler auf die seit Jahren erfolgreiche und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Profil- und Forschungsschwerpunkten gesetzt. Risch: „Die intensive Kooperation mit lokalen Industrieunternehmen ist ein wichtiger Baustein.“ Zukünftig wolle man sich bemühen, die Berührungsängste kleinerer und mittlerer Betriebe zur Wissenschaft abzubauen.

Dass Veränderungen in der Hochschule auch Sorgen und Ängste produzieren, klammerte Risch in seiner Rede nicht aus. Als Stichworte nannte er unter anderem neue Studienstrukturen und Finanzierungssysteme, die Einführung der Studiengebühren und das NRW-Hochschulfreiheitsgesetz. „Der Staat beschränkt sich ab sofort auf die Rechtsaufsicht und verzichtet auf die Fachaufsicht. Das bedeutet eine wesentlich geringere externe Detailsteuerung und mehr Autonomie für die Hochschule. Natürlich mit allen Chancen und Risiken“. Ob der Preis für diese neu gewonnene Autonomie zu hoch sei und die Uni den Anforderungen der Gegenwart überhaupt noch gewachsen sei? Dazu Risch: „Wir haben die ausgezeichnete Chance, Veränderungen zu nutzen und unsere Universität für die Zukunft und für die Studierenden noch besser zu positionieren. Und das werden wir tun.“ Das gelte im Übrigen auch für die Einführung der Studiengebühren. So wolle man die 500 Euro pro Student pro Semester investieren, um alle Bedingungen für ein kurzes und effizientes Studium zu gewährleisten. Der Bau des neuen Multi-Funktionshörsaals sei ein gutes Beispiel für diese Bemühungen.

„Auf alle Beschäftigten sowie alle Studierenden warten 2007 und in den darauf folgenden Jahren spannende Aufgaben“, so Risch. Beispielhaft sprach er unter anderem von den Ziel- und Leistungsvereinbarungen II und III mit dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (MIWFT) des Landes Nordrhein-Westfalen, der Zukunftsmeile Fürstenallee und dem Hochschulpakt. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Universität neue Aufgaben mutig angeht und Herausforderungen engagiert annimmt. Das gibt uns Sicherheit für die Zukunft“, sagte Risch. Mit der Fertigstellung des Optoelektronik-Gebäudes, der Eröffnung des Hotels Campus-Lounge, dem Top-Ranking Platz der Wirtschaftsinformatik und dem Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ seien alle Zeichen auf Erneuerung gestellt. „Als Großprojekt haben wir die Komplettsanierung des J-Gebäudes fest im Visier“, betonte Risch. „Ich wünsche uns Kraft, diesen Weg der Veränderungen mutig weiter zu gehen.“

Verleihung von Preisen für besondere Leistungen

Zu den Höhepunkten des alljährlichen Neujahrempfang an der Universität Paderborn gehört die Verleihung von Preisen für besondere Leistungen, genauer gesagt die Verleihung der Preise des Rektorats für ausgezeichnete Dissertationen, die Verleihung der Preise der Universitätsgesellschaft Paderborn für herausragende Abschlussarbeiten und die Vergabe der Preise des Jahres 2006 der Universitätsgesellschaft Paderborn und des DAAD an ausländische Studierende. Prof. Dr. Steffen Gronemeyer, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft, und die Prorektoren Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy und Prof. Dr. Wilhelm Schäfer verliehen die Auszeichnungen an folgende Preisträger: Dr. Sara Rezat, Dr. Stefan Stufler, Dr. Remco van der Velden, Hans Christian Schmale, Matthias Meier, Lucie Eleonore Fotsing Tchoutang und Marina Panfilova.

Im Anschluss an die Rede des Rektors und an die Preisverleihungen lud Festredner Prof. Dr. Peter Janich vom Institut für Philosophie der Philipps-Universität Marburg alle Zuhörer zu einem „philosophischen Sonntagsspaziergang“ ein. Thema seines Vortrags: „Das Bild des Menschen in der Wissenschaft“. Darin diskutierte Janich die Frage, ob die naturwissenschaftliche Sicht des Menschen, also eine auf das Objekt fokussierte Sicht, die richtige Herangehensweise sei, oder aber eine geisteswissenschaftliche Sicht, die den Menschen als Subjekt betrachtet, also als Individuum mit Verantwortung für sein Handeln. „Diese Diskussion ist nicht neu, es gibt aber einen Zuständigkeitskonflikt“, so Janich. Im Übrigen könne er die Frage nach der richtigen Sichtweise nicht beantworten. „Der Mensch kommt in der Wissenschaft sowohl als Objekt als auch als Subjekt vor. Letztlich machen wir uns gegenseitig verantwortlich für das, was wir tun und sagen.“

Musikalisch untermalt wurde der Neujahrempfang vom Hochschulorchester unter Leitung von Steffen Schiel. Bei einem anschließenden kleinen Imbiss ließen die Gäste die Veranstaltung im Foyer des Audimax mit angeregten Gesprächen ausklingen.

Text: Christiane Bernert

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Foto (Heiko Appelbaum): Prof. Dr. Steffen Gronemeyer, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Paderborn, und die Prorektoren Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy und Prof. Dr. Wilhelm Schäfer überreichten die Preise für ausgezeichnete Abschlussarbeiten beziehungsweise ausgezeichnete Studierende (v. li.): Dr. Remco van der Velden , Matthias Meier, Prof. Schäfer, Marina Panfilova, Prof. Gilroy, Lucie Eleonore Fotsing Tchoutang, Prof. Gronemeyer, Dr. Sara Rezat, Hans Christian Schmale und Dr. Stefan Stufler.

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Foto (Heiko Appelbaum): Beim 31. Neujahrsempfang der Universität Paderborn im Audimax (v. li.): Uni-Kanzler Jürgen Plato, Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, Festredner Prof. Dr. Peter Janich, Universität in Marburg, und Paderborns Bürgermeister Hein
Foto (Heiko Appelbaum): Beim 31. Neujahrsempfang der Universität Paderborn im Audimax (v. li.): Uni-Kanzler Jürgen Plato, Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, Festredner Prof. Dr. Peter Janich, Universität in Marburg, und Paderborns Bürgermeister Heinz Paus.