Abschlussveranstaltung des Forder-Förder-Projekts (FFP) „Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich gern fragen“

Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule schlüpften für die Abschlussveranstaltung des Forder-Förder-Projekts (FFP) in die Expertenrolle und erklärten ihren Gästen die Welt.

Dass dabei die griechischen Landschildkröten nicht fehlen dürfen, dieser Auffassung war ganz offensichtlich Leonie, die als Schülerin der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule am FFP im jetzt auslaufenden Schuljahr teilnahm und eben diese tagaktiven Reptilien zum Thema ihrer Expertenarbeit machte. Die Wahl war ihr völlig freigestellt, denn darum geht es im Forder-Förder-Projekt: Lernprozesse bei Schülerinnen und Schülern zu individualisieren und selbstgesteuertes Lernen zu fördern, was letztlich bedeutet, dass nicht nur das Lieblingsthema gewählt werden darf, sondern auch die Erarbeitung, Medienwahl und Präsentationsart nach den eigenen Vorstellungen erfolgen.

Entsprechend vielfältig waren die Themen der Kinder: Sie referierten über Foltermethoden im Mittelalter, Indianer, den FC Bayern München und Peru, um nur einige Beispiele zu nennen. Ungewöhnlich zum Teil auch die Informationen, die man in manchen Vorträgen erfuhr: Wer weiß schon, dass man die Bibel – bestehend aus ca. 3 Mio. Buchstaben – in nur 49 Stunden lesen kann. Das jedenfalls hatte Jael zu ihrem Thema recherchiert; genau genommen braucht man 38 Stunden für das Alte Testament und elf für das Neue. Sehr zur Unterhaltung der zuschauenden Eltern, Mitschüler und Lehrer trugen manche Kinder bei, die ein Anschauungsobjekt mitgebracht hatten: Daniel führte den selbstgebauten und selbstprogrammierten Roboter vor, Annika ließ ihren Boxer Zeus auf die Bühne führen und Julia bot die verschiedensten Systeme für Simulationsspiele zum Ausprobieren an.

Viel Neues zu lernen gab es nicht nur für die Gäste, sondern auch für die elf Lehramtsstudierenden, deren Aufgabe im Projekt die Betreuung der Kinder war und die damit ein Praktikum absolvierten. Denn um selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen von Kindern zu fördern, nimmt die Lehrperson eine begleitende und beratende Rolle ein. Vom reduzierten Rollenverständnis des Lehrers als Wissensvermittler und Wissensorganisierer muss man abrücken. Das erfordert ein Umdenken bei den Lehramtsstudierenden, bietet aber gerade deshalb viele Lerngelegenheiten für neue Methoden, die sie in ihrem späteren Beruf sicher brauchen werden.

Das Forder-Förder-Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ), dem Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn und derzeit drei Kooperationsschulen durchgeführt. Neben der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule in Paderborn sind das Paderborner Gymnasium St. Michael sowie die Almeschule, Grundschule Wewer, Projektpartner. Um es mit dem Motto der Abschlussveranstaltung zu halten: Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie uns gern fragen: plaz.upb.de/ffp

Übersicht aller Vorträge:
Annika N.: Hunde
Annika v.d.M.: Mustangs
Chiara: Peru
Daniel: Roboter
Jael: Die Bibel
Jay Noah: Neymar
Jennifer: Hunde im Tierheim
Julia: Simulationsspiele
Leonie: Griechische Landschildkröten
Luca: Delfine
Lucas: Dinosaurier
Madlen: Zwerghamster
Maja: Indianer
Mike: FC Bayern München
Steven: Foltermethoden im Mittelalter
Viona: Delfine
Xenia: Kaninchen

Foto: Die FFP-Schülerinnen und Schüler und die Lehramtsstudierenden nach Überreichung der Urkunden für ihre engagierte Mitarbeit im Projekt.
Foto: Die FFP-Schülerinnen und Schüler und die Lehramtsstudierenden nach Überreichung der Urkunden für ihre engagierte Mitarbeit im Projekt.
Foto: „Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich gern fragen“, Annika zum Abschluss ihres Vortrags über Mustangs.
Foto: „Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich gern fragen“, Annika zum Abschluss ihres Vortrags über Mustangs.
Foto: Daniel stellt seinen selbstprogrammierten Roboter vor.
Foto: Daniel stellt seinen selbstprogrammierten Roboter vor.