29. Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller an der Universität Paderborn: Szenische Lesung aus den Theaterwerken von Kathrin Röggla

Seit Dezember vergangenen Jahres hat die Autorin Kathrin Röggla die 29. Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn inne.

Am Montag, 17.1., 19 Uhr, lesen Franziska Schlaghecke und Anna Schönberg im Studio Klingelgasse der Westfälischen Kammerspiele Paderborn Ausschnitte aus den Stücken „junk space“ und „draußen tobt die dunkelziffer“ von Kathrin Röggla. Im Anschluss an die etwa halbstündige Lesung wird Prof. Dr. Norbert Otto Eke von der Universität Paderborn ein Gespräch mit der Schriftstellerin führen. Der Eintritt ist frei.

Kathrin Röggla gilt – darin ist sich die literarische Kritik einig – als eine der sprachintelligentesten jungen Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Schon ihr erster Prosaband „Niemand lacht rückwärts“ (1995), eine Sammlung von Prosafragmenten mit Momentaufnahmen aus der Alltagsrealität, deutet ihr Schreibprogramm an, das sich etwa in den Texten „wir schlafen nicht“ (2004) und „die alarmbereiten“ (2009) weiter entfaltet.

Es ist eine spielerisch-irritierende, skurril-komische Arbeit an und mit der Sprache, nicht mit der Sprache an sich, sondern wie sie konkret stattfindet: in politisch-gesellschaftlicher Wirklichkeit, im Alltag, in Phrasen, Floskeln, Redewendungen, Jargon, Trash usw. Diese Darstellung gesellschaftlicher Sprachwelten ist eine – schon die für Röggla konsequente Kleinschreibung weist darauf hin – literarisch-künstliche, ironisch distanzierte, die sich aber nicht in beliebiger Sprachartistik erschöpfen, sondern durchleuchten, erkennen, aufklären will.