Umweltfreundliche Methoden zur Herstellung chemischer Verbindungen

Prof. Dr. Jan Paradies sucht nach energiesparenden Katalyse-Verfahren

Jan Paradies ist Professor für Organische Chemie in der Fakultät für Naturwissenschaften. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Katalyse als Methode zur energieeffizienten Umwandlung von Stoffen.

Mithilfe von Katalysatoren lässt sich die chemische Reaktion zweier Stoffe miteinander beeinflussen. Auf diese Weise können Moleküle mit neuen (Material-) Eigenschaften hergestellt werden. Beim Auto-Katalysator beispielsweise wird mithilfe des Edelmetalls Platin giftiges Kohlenmonoxid in „ungiftiges“ Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Jan Paradies aber forscht nach organischen, d. h. nichtmetallischen, Katalysatoren. „Metalle sind teuer und ihr natürlicher Vorrat begrenzt. Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, ressourcenschonende und energieeffiziente Methoden zur Umwandlung von Molekülen zu finden.“

Wie lassen sich Moleküle einfacher zusammenbauen? In Jan Paradies‘ Forschung geht es also weniger um die Herstellung neuer Materialien, sondern um effizientere und vor allem energiesparendere Herstellungsprozesse. „Der Weg ist das Ziel.“ Um beim Beispiel des Autos zu bleiben: Die chemische Industrie ist auf der Suche nach kostengünstigen Katalyse-Verfahren, um CO2 in Methanol umzuwandeln, das als umweltfreundlicher Kraftstoff das teure und knappe Erdöl ersetzen könnte. Solange aber die Energie für die CO2-Reduktion nicht aus Solar- oder Windenergie gedeckt werden kann, ist die Erzeugung von Methanol aus CO2 rein aus Sicht der Energiebilanz unrealistisch.

Jan Paradies ist die Kooperation mit anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen, z. B. der anorganischen Chemie, wichtig: „Eine strikte Trennung ist ohnehin nicht mehr angemessen.“ Er unterstützt jetzt auch den Fachbereich Sensorik im Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik bei der Optimierung von Materialien, indem er Moleküle mit neuen physikalischen Eigenschaften produziert.

Text: Frauke Döll

Prof. Dr. Jan Paradies / Foto: Universität Paderborn, Frauke Döll

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