Jenny Aloni: Leben, Werk und Wirkung einer jüdischen Schriftstellerin

Ort: Stadtmuseum Paderborn

Dialogische Lesung mit Texten aus dem Universitätsarchiv Paderborn

Am Mittwoch, 29. September, widmen sich Schauspieler Carsten Bender von der Theaterproduktion Gloster und der Literaturwissenschaftler Walter Gödden von der Literaturkommission für Westfalen bei einer dialogischen Lesung dem literarischen Schatz der in Paderborn geborenen jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993). Die Texte stellt das Universitätsarchiv Paderborn zur Verfügung. Die Lesung beginnt um 19 Uhr im Stadtmuseum Paderborn.

Jenny Aloni wurde als Jenny Rosenbaum in Paderborn geboren, hier lebte sie bis 1935. Ende 1939 wanderte sie nach Palästina aus. Bereits in Deutschland hatte sie zu schreiben begonnen, seit 1956 veröffentlichte sie Gedichte, Romane und Erzählungen – insgesamt 9 Bände. Jenny Alonis Werk ist Teil zweier Kulturen, der deutschen und der israelischen. Ein Grundmotiv ihrer Dichtung ist das Thema der Fremdheit, der Annäherung an das Fremde. Am Beispiel ihrer neuen Heimat zeigte sie die Chancen und die Probleme des Zusammenlebens von Menschen verschiedenster Herkunft, Kultur und Religion. Der hohe literarische Rang der Schriften von Jenny Aloni wird seit den neunziger Jahren im In- und Ausland zunehmend wahrgenommen.

Das Werk von Aloni wurde von den Literaturprofessoren Friedrich Kienecker (1920-1997) und Hartmut Steinecke (1940-2020) aus der Vergessenheit geborgen und herausgegeben. Dadurch sind die Person, ihr Werk und auch die Editions-Werkstatt, das 1992 an der Universität Paderborn gegründete Jenny-Aloni-Archiv, überregional bekannt geworden. Der persönliche Nachlass und der wissenschaftliche Apparat dieser Herausgeberschaft werden im Universitätsarchiv Paderborn verwahrt und sind dort einsehbar.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Der Einlass richtet sich nach der dann gültigen Corona-Schutzverordnung. Aktuelle Informationen sind telefonisch unter 05251/881247 oder per E-Mail unter stadtmuseum@paderborn.de verfügbar.

Foto (Universitätsarchiv Paderborn): Jenny Aloni im Militärcamp Sarafand, 1945.

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