Peter Schuto – als ehemaliger Geographie-Student fest in der Heimat verwurzelt 

Peter Schuto hat zu Beginn der 1990er Jahre Geographie, Medienwissenschaften und Neuere Geschichte an der Universität Paderborn studiert. Heute arbeitet der Paderborner als Senior Key Account Manager bei ruf Jugendreisen im Schwerpunkt Sprachreisen. Dass sich Peter Schuto in seiner Heimat bestens auskennt, spiegelt sich in seinem Lebenslauf wider. Die Idee eines urbanen Wanderführers verwirklichte der Ehemalige dann während der Pandemie. Das entstandene Projekt „BusGang“ beschreibt er selbst als „Essenz und Zusammenführung“ dessen, was er in seinem Leben gelernt habe. 

"Ich habe zu einer Zeit studiert, da gab es das Internet noch gar nicht. Das erscheint mir heute so unvorstellbar und führt mir immer wieder vor Augen, wie lange meine Studienzeit schon zurückliegt.“

Schon fast 30 Jahre ist es her, dass Peter Schuto an der UBP studiert hat. Dennoch erinnert er sich auch heute noch ganz genau an die ein oder andere Geschichte und an den „wahnsinnigen Boom“ an Studierenden zu Beginn der 1990er Jahre, der sich in prallgefüllten Hörsälen und vollen Mensen gezeigt habe. Nach zwei Semestern Betriebswirtschaftslehre entdeckte der gebürtige Paderborner durch Zufall den Studiengang Geographie. Für eine Freundin sollte er damals eine Studienordnung aus dem ehemaligen AStA-Keller besorgen, denn dort seien die gedruckten Ausgaben gesammelt worden, wie sich Peter Schuto auch heute noch erinnert. Im Bus auf dem Heimweg habe er sich diese Studienordnung genauer angesehen und sei so auf das Fach Geographie gestoßen. Kurzerhand entschloss er sich für ein Studium mit Geographie im Hauptfach und den Nebenfächern Neuere Geschichte und Medienwissenschaften – damals ein recht junges Fach an der Uni. Anders als in den Vorlesungen im Studiengang Betriebswirtschaftslehre gefielen Peter Schuto nach seinem Neustart die Rahmenbedingungen deutlich besser: „Wir waren eine kleine überschaubare Gruppe aus wenigen Studierenden, alles war sehr persönlich – das gefiel mir mehr als der doch sehr überlaufene Studiengang BWL.“

Ein aus heutiger Sicht „skurriles Verhalten“ habe seine Zeit an der Universität Paderborn besonders gemacht: „In der Uni wurde einfach überall geraucht, sodass ein Freund und ich uns mittags oft getroffen haben und mit einer Zigarette im Mund vom N-Gebäude bis ins Hauptgebäude gelaufen sind.“

Als Geograph in der Heimat verwurzelt und in der Welt unterwegs 

„Das Leben ist getrieben durch Zufälle und mich persönlich haben Paderborn und auch die Universität einfach nicht losgelassen. Auch damals war ich hier einfach schon verhaftet und habe die Möglichkeiten genutzt, die sich ergeben haben.“

Neben dem Studium absolvierte Peter Schuto eine Ausbildung zum Stadtführer für seine Heimatstadt. Diese Möglichkeit habe sich zufällig ergeben, aber langfristig dazu geführt, dass er Paderborn nicht hinter sich lassen wollte. Ohnehin schätzt er – damals wie heute – das zuverlässige und beständige Leben in der Stadt, was sich auch auf dem Campus widerspiegele. Sein Studium an der Universität beschreibt der Paderborner rückblickend als sehr familiär, denn in der Innenstadt und in der Uni kenne und grüße man sich – sowohl als Student*in als auch als Einwohner*in. 

Und trotzdem hat der Alumnus an seinem Studium insbesondere die Exkursionen geliebt und schwärmt noch heute von Fahrten nach Norwegen, Kenia oder Spanien. Auch von Kommiliton*innen aus anderen Studiengängen sei er für die Vielfalt seines Faches beneidet worden. „Wenn ich dann nach einigen Tagen Abwesenheit mit einem Grinsen in die Mensa kam, wurde ich direkt gefragt, wo wir denn schon wieder gewesen seien“, erinnert er sich. Die gebotenen Möglichkeiten der zahlreichen Exkursionen beschreibt Peter Schuto rückblickend als sehr typisch für seinen Studiengang und seine Zeit als Student, denn diese seien auch heute noch fest in seinem Kopf verankert.

Schon zu Studienzeiten engagierte sich Peter Schuto als studentische Hilfskraft an der Universität und in weiteren Unternehmen und sammelte so wertvolle Erfahrungen für seinen späteren Berufseinstieg. Zwar trieb es ihn durch seine zahlreichen Exkursionen im Rahmen seines Geographie-Studiums oftmals in Ausland, jedoch bereut der Paderborner heute sehr, dass er nicht zumindest ein ganzes Auslandssemester absolviert hat. „Ich denke, dass ich meine anfänglichen Sprachhemmungen hätte verhindern können, wenn ich als Student ein Semester im Ausland verbracht hätte. Ich würde den Studierenden heute sehr ans Herz legen, diese Möglichkeit zu nutzen.“

Nach seinem Magister-Abschluss 1994 verschlug es Peter Schuto zunächst für rund eineinhalb Jahre in ein Traineeprogramm im Bereich der Medienwissenschaften bei Siemens Nixdorf, danach wechselte er in den Bereich Touristik. Zunächst sammelte der ehemalige Student bei einem Freizeit- und Landkartenverlag jede Menge Erfahrungen im Bereich der Redaktions- und Produktionsprozesse. Danach arbeitete er anfangs als Assistent der Geschäftsführung und später als Senior Account Manager bis heute mit viel Leidenschaft bei ruf Jugendreisen in Bielefeld. Außerdem ist er als Vorsitzender des Fachverbandes der deutschen Sprachreiseveranstalter aktiv. 

Ein Herzensprojekt, das alle Erfahrungen vereint: der urbane Wanderführer „BusGang“

"In meinem ‚BusGang‘ habe ich zusammengeführt, was ich in meinem Leben gelernt habe: meinen ganzheitlichen Geographen-Blick auf Natur und Kultur, meine Arbeit als Stadtführer mit Fokus auf Historie und Wurzeln und zu guter Letzt meinen Job mit Marketing- und Vertriebsaspekten.“

Vor ungefähr zwei Jahren sei ihm die Idee für den ungewöhnlichen Wanderführer „BusGang“ im Rahmen eines Spazierganges mit seiner Familie gekommen. Damals fuhren Peter Schuto und seine Frau mit der Buslinie 1 in Richtung Sennelager bis zur Endhaltestelle und wanderten anschließend zurück ins Paderborner Stadtzentrum. Danach habe er das Netz des PaderSprinters weiter erkundet und die anfängliche Idee sei gewachsen bis am Ende ein Wander-Konzept für die 18 Buslinien fertig war – mit ungewöhnlichen Streckenführungen, detaillierten Karten, Wegbeschreibungen und Geschichten zu Natur und Stadt. Mit seinen Erfahrungen aus dem Verlagswesen hat er seine gesammelten Wanderungen in Buchform herausgebracht und sogar weitere Städte für die Idee begeistert. Mittlerweile gibt es auch für Münster einen eigenen „BusGang“ zu kaufen. Peter Schuto ist sich sicher, dass dieses Konzept auch in anderen Städten funktionieren könne, jedoch fehle ihm derzeit die nötige Zeit, um dieses auf andere Städte zu übertragen. 

(Das Interview ist im Mai 2022 geführt worden.)

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