Wie bringt man einem Fußballer das Tanzen bei? – Sportmentoren helfen an der Universität Paderborn

Sport ist vielfältig. Und echte Multitalente, die beim Basketball jeden Korb treffen und außerdem tänzerisch Höchstleistungen erbringen, sind selten. Im Rahmen eines Sportstudiums ist aber eine breite praktische Ausbildung gefragt. Das stellt manche Studierende vor große Herausforderungen. Seit 2011 gibt es an der Universität Paderborn ein Projekt, das vor allem bei den Studierenden gut ankommt: Jun.-Prof. Dr. Miriam Kehne leitet im Department Sport und Gesundheit die AG Didaktik des Sports und betreut aktuell mit ihrer Mitarbeiterin Carolin Köster das Sportmentoring-Programm. Es ist ein Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Qualitätspakts Lehre geförderten Gesamtprojekts „Heterogenität als Chance“ der Universität Paderborn.

„Im Kern geht es darum, dass Studierende, die in einer Sportart bereits leistungsstark sind, ihr Wissen und Können anderen Studierenden, die in dieser Sportart noch Defizite haben, in der praktischen Umsetzung und Prüfungsvorbereitung weitergeben“, sagt Jun.-Prof. Dr. Miriam Kehne. „Durch das Miteinander erweitern die speziell ausgebildeten Sportmentoren gleichzeitig ihre didaktische Praxis, was insbesondere bei angehenden Lehrerinnen und Lehrern sehr förderlich ist.“

Jetzt ist das Projekt in den vierten Durchgang gestartet. Rund 50 Studierende sind derzeit als Mentoren im Einsatz und treffen auf dankbare Kommilitonen.

Die wissenschaftliche Begleitung durch Jun.-Prof. Dr. Miriam Kehne sichert die erfolgreiche Weiterentwicklung und unterstützt die nachhaltige Implementierung am Standort. „Unser systematischer Ansatz und die begleitende Ausbildung der Mentoren sind in der Sportwissenschaft in dieser Form bislang einmalig“, sagt die Wissenschaftlerin. Schließlich werden die Mentoren nicht allein gelassen. „Es gibt ein fachdidaktisches Begleitseminar, Hospitationen und eine schriftliche Lehrprobe“, erläutert Carolin Köster. „Nach einer mindestens drei Semester umfassenden Mentorentätigkeit erhalten die Studierenden ein Zertifikat über ihr zusätzliches Engagement, das die eigene Vita erweitert.“ Somit profitieren alle Seiten von dem Programm und die Sportwissenschaft Paderborn gewinnt ein weiteres attraktives Angebot hinzu.
 

Text: Heiko Appelbaum

Foto (Universität Paderborn, Carolin Köster): Sportliche Vielfalt: Die neuen Mentorinnen und Mentoren sind bereit – die auffällige Bekleidung (so genannte Tanzsäcke) ist allerdings den Tänzerinnen und Tänzern vorbehalten.
Foto (Universität Paderborn, Carolin Köster): Sportliche Vielfalt: Die neuen Mentorinnen und Mentoren sind bereit – die auffällige Bekleidung (so genannte Tanzsäcke) ist allerdings den Tänzerinnen und Tänzern vorbehalten.