Heinz Nixdorf – Eine Biographie

„Ich halte Herrn Nixdorf für einen außerordentlich fähigen und zielbewussten Mann, bei dem sich technisch exaktes Denken und kaufmännischer Weitblick in seltenem Maße vereinigen“, schrieb 1960 das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium über Heinz Nixdorf.

Wie exakt diese Beschreibung die Realität traf und wie der Paderborner Computerpionier sein Unternehmen aus kleinsten Anfängen bis zu einer der bedeutendsten Computerfirmen in Europa ausbaute, beschreibt Christian Berg in einer neuen Biographie.

Heinz Nixdorf gilt als einer der ideenreichsten und erfolgreichsten Unternehmer der Bundesrepublik. Unter seiner Leitung stieg die Nixdorf Computer AG zu einem Weltkonzern auf. Zugleich war sie das deutsche Vorzeigeunternehmen in der Zukunftsbranche Computerindustrie.

Christian Berg geht auf die Kindheit und Jugend von Heinz Nixdorf in Paderborn ein, beschreibt die Familiengeschichte, die Gründerzeit der Firma und den Aufstieg zum weltweit operierenden Computerhersteller. Dabei spielen auch wirtschafts- und technikgeschichtliche Aspekte eine Rolle.

Nixdorf erscheint nicht nur als äußerst erfolgreicher Computerpionier, sondern auch als sozialer Unternehmer, dem die Schaffung von Arbeitsplätzen stets ein besonderes Ziel war.

Immer wieder räumt der Autor mit weit verbreiteten Mythen auf, die teilweise bereits zu Lebzeiten von Heinz Nixdorf entstanden. So rückt er das Bild über den Niedergang des Unternehmens nach dem Tod des Gründers gerade und geht insbesondere auf die angeblich verpasste Chance des Personal Computers ein.

Für die Stadt Paderborn bedeutete der Erfolg der Nixdorf Computer AG den Aufstieg aus einer kleinstädtisch geprägten Bischofsstadt zu einem Zentrum der IT-Industrie. Ein Kapitel des Buches beschreibt daher die Bedeutung des Unternehmens für die Heimatstadt Nixdorfs, die noch heute durch die von Heinz Nixdorf gegründeten Stiftungen in hohem Maße von seinem Weitblick profitiert.

Das Buch ist im Ferdinand Schöningh Verlag erschienen und die überarbeitete Version der Dissertation, die der Autor 2014 an der Universität Paderborn eingereicht hat.

„Ohne Heinz Nixdorf wäre die eindrucksvolle Entwicklung der Universität Paderborn nicht denkbar. Sie ist heute ein nicht wegzudenkender, zentraler Motor für die Entwicklung von Stadt und Region und sichert und erzeugt ganz im Sinne von Heinz Nixdorf hochwertige Arbeitsplätze. ‚Die Universität gehörte bei allem, was mein Mann sich für seine Vaterstadt vorgestellt hatte, zu dem Wichtigsten.‘ Dieses Zitat von Renate Nixdorf charakterisiert vielleicht am besten die Intensität der Beziehung. So ist es besonders erfreulich, dass ein Absolvent der Universität Paderborn die Biographie unseres gemeinsamen großen Vorbildes wissenschaftlich fundiert erarbeitet hat“, betonte Prof. Dr. Nikolaus Risch, bis 2015 Präsident der Universität Paderborn und designiertes Vorstandsmitglied der Heinz Nixdorf Stiftung und der Stiftung Westfalen.

„Bereits Heinz Nixdorf wollte ein Computermuseum errichten. Nach seinem Tod konnte die Stiftung Westfalen diese Idee realisieren. Heute sind das Heinz Nixdorf MuseumsForum und der Ahorn-Sportpark die beiden herausragenden Einrichtungen, die für sein gemeinnütziges Engagement stehen“, ergänzte HNF-Geschäftsführer Dr. Kurt Beiersdörfer und würdigte die Leistungen Nixdorfs, die weit über sein Unternehmen hinausragen.

Die Biographie liefert ein umfassendes und detailreiches Bild der Persönlichkeit Heinz Nixdorf und eine fundierte Darstellung seines bis heute reichenden Wirkens. Sie ist die erste wissenschaftlich fundierte Abhandlung über das Leben und Unternehmen von Heinz Nixdorf.

„Als Paderborner Verlag freuen wir uns besonders, mit Christian Bergs Biografie über Heinz Nixdorf ein umfassendes und detailreiches Bild des bedeutenden Unternehmers vorlegen zu können“, sagte die Geschäftsführerin des Verlags Christiane Voßhans-Schöningh.

Christian Berg hat bereits während seines Studiums an der Universität Bielefeld im HNF ein Praktikum absolviert und danach eine Datenbank für das HNF zu Heinz Nixdorf aufgebaut. Das so geweckte Interesse vertiefte er dann in seiner Dissertation, die von Prof. Dr. Peter E. Fäßler an der Universität Paderborn betreut wurde. Das daraus entstandene Buch erscheint nun kurz vor dem 30. Todestag von Heinz Nixdorf, der am 17. März 1986 auf der CeBIT in Hannover plötzlich verstarb.

Foto (HNF, Jan Braun): (v. l.) Dr. Kurt Beiersdörfer, Geschäftsführer Heinz Nixdorf MuseumsForum, Christiane Voßhans-Schöningh, Geschäftsführerin Verlag Ferdinand Schöningh, Dr. Christian Berg, Autor des Buches „Heinz Nixdorf – Eine Biographie
Foto (HNF, Jan Braun): (v. l.) Dr. Kurt Beiersdörfer, Geschäftsführer Heinz Nixdorf MuseumsForum, Christiane Voßhans-Schöningh, Geschäftsführerin Verlag Ferdinand Schöningh, Dr. Christian Berg, Autor des Buches „Heinz Nixdorf – Eine Biographie“, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften der Uni Paderborn, Prof. Dr. Nikolaus Risch, ehem. Präsident der Uni Paderborn und des. Vorstandsmitglied der Heinz Nixdorf Stiftung und der Stiftung Westfalen, Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer Heinz Nixdorf MuseumsForum, Dr. Friedrich Gerhard Hohmann, Herausgeber der Studien und Quellen zur westf. Geschichte im Auftrag des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn.