„Rainbow's Gravity“ – Filmsichtung und Gespräch mit der Filmemacherin Mareike Bernien am 2. Dezember

Die Filmemacherin Mareike Bernien (Berlin/Wien) wird am Dienstag, 2. Dezember, an der Universität Paderborn die Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs „Automatismen“ gestalten: Der Film mit dem Titel "Rainbow’s Gravity“ ist in Zusammenarbeit mit Kerstin Schroedinger (London/Zürich) entstanden. Die Filmsichtung sowie ein Kurzvortrag sind Teil des aktuellen Ringvorlesungs-Programms, das sich im Wintersemester 2014/2015 dem Thema „Blackbox“ widmet. Die Veranstaltung beginnt wie gewohnt um 18.15 Uhr und findet diesmal im Raum E2.122 statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist willkommen. Eine Programmänderung: Anders als bisher angekündigt findet die Veranstaltung am 2. Dezember nur mit Mareike Bernien statt. Kerstin Schroedinger kann leider nicht anreisen.

Weitere Informationen:

Rainbow's Gravity ist eine filmische Untersuchung über den im nationalsozialistischen Deutschland hergestellten Agfacolor Neu-Film. Entlang seiner drei Farbemulsionsschichten gräbt sich der Blick dieses Filmes tief in die eskapistische Farbbildlandschaft dieser Zeit und fragt nach den materiellen Voraussetzungen, ideologischen Einlagerungen und Kontinuitäten der Agfa-Farbpalette. Die in den ehemaligen Produktionsstätten projizierten Bilder zerlegen dabei nicht nur sich selbst, sondern auch das an Historisierung gewöhnte Auge, und versuchen das sichtbar zu machen, was die Farbe nicht zeigt. Dabei versucht der Film nicht nur zu ertasten, wie es gewesen ist – in den Dunkelkammern der Agfawerke –, sondern wie es überhaupt möglich sein kann, sich dieser Realität heute filmisch, bildlich, performativ zu vergewissern, ohne einen abschließenden oder gar versöhnlichen Blick auf die Vergangenheit zu werfen.

Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger arbeiten seit 2006 gemeinsam an Film- und Ausstellungs- sowie Textprojekten. Ihre Arbeiten hinterfragen historische Produktionsbedingungen sowie die ideologischen Voraussetzungen und Gewissheiten medialer Darstellungen. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist ein experimenteller und kritischer Umgang mit Medienformaten sowie die Verschachtelung von Form und Inhalt.

Das detaillierte Programm der aktuellen Ringvorlesung im Wintersemester 2014/2015 sowie weitere Informationen zum Forschungsprofil des DFG-Graduiertenkollegs „Automatismen – Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexität“ im Internet: www.upb.de/institute-einrichtungen/gk-automatismen