Gero Friedrich und Uli Lettermann am 9. Mai im Audimax der Universität über „Wittgensteins Welten“

Am Freitag, 9. Mai, werfen die Künstler Gero Friedrich und Uli Lettermann um 19.30 Uhr im Audimax der Universität Paderborn einen Fokus auf Ludwig Wittgenstein. Der Eintritt ist frei.

Wie kann man Philosophie zu den Menschen bringen? Diese Frage stellen sich Studierende der Universität in einem interdisziplinären Seminar „Philosophie muss grooven“. In unterschiedlichen medialen Umsetzungen versuchen sie, komplexe philosophische Sachverhalte für ein Publikum aufzubereiten, das vorher gar nicht wusste, wie viel Philosophie im Leben steckt. Als ein Beispiel dafür präsentieren Gero Friedrich und Uli Lettermann ihre Produktion „Wittgensteins Welten“, die für das Festival Musikca sacra Paderborn 2013 entstand.

Ludwig Wittgensteins Leben geht zu Ende. Er sucht seine Gedanken in seinen Notizen, bestätigt, verwirft: Was ist gewiss, was glaubt man zu wissen, was weiß der, der zu wissen glaubt? Der Nachwelt gilt seine Anweisung: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen!“,den Freunden sein Abschied: „Sagen Sie ihnen, ich habe ein wunderbares Leben gehabt!“

Ulrich Lettermann und Erich Rentrow nennen ihre Text-Ton-Montage ein „virtuelles Oratorium“: Wie ein Oratorium besteht es aus Texten, die einer Handlung folgen, und aus Musik, die diese illustriert. Wie ein Oratorium werden Wort und Musik konzertant dargeboten. In Wittgensteins Welten wird gesprochen und instrumental musiziert: live auf der Bühne und eingespielt. Dazu kommen Projektionen, die durch ein symbolisches Bühnenbild eingerahmt werden. Szenische Elemente und eine authentische Live-Rezitation werden durch musikalische Improvisationen melodramatisch ergänzt.

Die Lebensgeschichte des Denkers wird über eine verdichtete Montage seiner zeitgenössischen Musik geschrieben. Wittgenstein führt einen imaginären Dialog mit den großen Denkern des Abendlandes und gelangt ans Ende des Denkbaren. Zwischen Wirklichkeit und Wahrheit steht die unüberwindliche Barriere der begrenzten und begrenzenden Sprache. An die Gewissheit kann man nur glauben.