Innovationsdialog vermittelt Wissen zu Produktionsoptimierung und Materialeffizienz – Forscher und Ausgründer aus der Universität Paderborn stellten Lösungen vor

Etwa 35 Teilnehmer aus Unternehmen der Region kamen am Montag, 20. September, in die Universität Paderborn, um Lösungen zur Produktionsoptimierung und Materialeffizienz zu erhalten. In vier informativen Vorträgen stellten Forscher und Unternehmensgründer Möglichkeiten vor, wie eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen erreicht werden kann, ohne einen Qualitätsverlust zu erleiden. Veranstalter waren neben der Universität Paderborn auch die NRW Innovationsallianz und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. des Landes Nordrhein-Westfalen.

Gastgeber der Veranstaltung war das Direct Manufacturing Research Center (DMRC), eine Forschungskooperation aus einem Industriekonsortium und der Universität Paderborn. Der wissenschaftliche Leiter des DMRC, Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Schmid, stellte als erster Vortragender zunächst das Direct Manufacturing Verfahren und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten vor. Bereits heute wird die Technologie im Bereich der Medizintechnik eingesetzt, um beispielsweise Prothesen, Hörgeräte und Zahnkronen passgenau herzustellen. Auch für sehr komplexe Werkzeuge sowie Luft- und Raumfahrtzeugteile eignet sich das Fertigungsverfahren sehr gut. Um spezielle Probleme der Industrie zu lösen, sucht das DMRC noch nach weiteren Kooperationspartnern aus der Wirtschaft, signalisierte Geschäftsführer Dr.-Ing. Eric Klemp. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt jede Kooperation mit 50 Prozent der Kosten und hilft somit auch den Firmen, Innovationen zu realisieren.

Im Anschluss stellten drei Ausgründungen ihre Angebote zur effizienteren Gestaltung des Produktionsprozesses dar. Dr. Karl-Heinz Gerdes, Geschäftsführer der 1995 ausgegründeten FASTEC GmbH aus Paderborn zeigte anschaulich, wie die Verfügbarkeit, Leistung und Qualität von Produktionsprozessen elektronisch gemessen und per Computer ausgewertet werden kann. Sein Produkt wird auch von Dr. Christoph Laroque und seiner Firma require consultants GmbH eingesetzt, um insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen in kurzer Zeit feststellen zu können, wo es Optimierungspotenziale in den Produktionsabläufen gibt. Require, eine Ausgründung des Lehrstuhls von Prof. Dr. Wilhelm Dangelmaier hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Forschungsergebnisse auf pragmatische Art und Weise in der regionalen Wirtschaft umzusetzen. Die jüngste vorgestellte Ausgründung ist die Firma TAKTIQ GmbH und Co. KG, die erst in diesem Jahr gegründet wurde und sich derzeit mit Unterstützung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten EXIST Gründerstipendiums erfolgreich am Markt etabliert. Geschäftsführer Dr. Christoph Danne machte deutlich, dass sein Unternehmen Optimierungssysteme für die Produktionsplanung und -steuerung mit mathematischen Analyseverfahren verknüpft, um letztendlich die besten Kombinationen in komplexen Produktionssystemen bestimmen zu können. Durch den Abend führte Bernd Seel, Leiter der Technologie- und Wissenstransferstelle der Universität Paderborn. Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, die Labore und Werkstätten des Direct Manufacturing Research Center (DMRC) zu besichtigen.

Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Schmid stellte das Direct Manufacturing Verfahren und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten vor.
Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Schmid stellte das Direct Manufacturing Verfahren und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten vor.