Computersysteme sollen künftig selbstständiger agieren und reagieren können

Startschuss für internationales Forschungsprojekt „EPiCS“ der Europäischen Union an der Universität Paderborn – Informatik übernimmt Leitfunktion des Fünf-Millionen-Euro-Projekts

Unter der Leitung des Paderborn Center for Parallel Computing (PC²) der Universität Paderborn und des Fachgebiets für Technische Informatik wird ein internationales Forscherteam in den nächsten vier Jahren Herausforderungen zukünftiger verteilter Computersysteme untersuchen. Das von der Europäischen Union mit fünf Millionen Euro unterstützte Projekt namens „Engineering Proprioception in Computing Systems“ (EPiCS) ist dabei eines von vier neuen Projekten auf EU-Ebene zum Thema „Self-awareness in Autonomic Systems“.

Im Gegensatz zu heutigen Systemen, die rein passiv auf neue Anforderungen, Fehler und Änderungen in der Umgebung reagieren, sollen die Computersysteme der Zukunft Veränderungen antizipieren können. Dazu erstellen sie Modelle ihres inneren Zustandes und der Außenwelt. Den Computersystemen wird es dadurch möglich, autonomer agieren und reagieren zu können.

Durch die kontinuierliche Anpassung werden sie ausfallsicherer, schneller, energieeffizienter und sind leichter zu bedienen. „EPiCS passt damit hervorragend zu den Paderborner Forschungsschwerpunkten Dynamische Intelligente Systeme und Selbstoptimierende Systeme”, so der Koordinator des Projekts, Prof. Dr. Marco Platzner.

Der wissenschaftliche Schwerpunkt des Projektes liegt in der Erforschung algorithmischer Methoden zur Modellbildung für autonome Computersysteme und der darauf basierenden Entwicklung von heterogenen Multicoreprozessoren, Netzwerkarchitekturen und Betriebssystemen. Erprobt werden diese Entwicklungen durch finanzmathematische Analysen auf heterogenen Hochleistungsrechnern, Personenerkennung mit intelligenten verteilten Kameras sowie in der Hypermusik, einem neuen interaktiven und mobilen Musikerlebnis.


Dr. Christian Plessl, Projektleiter von EPiCS, zeigte sich besonders erfreut über die Zusammensetzung des internationalen Forscherteams: „Wir sind stolz, diese hochkarätigen Experten für unser Projekt gewonnen zu haben”. So sind an dem EU-Projekt neben der Universität Paderborn auch Forscher des Imperial College London, der University of Birmingham, der University of Oslo, der Universität Klagenfurt, des Austrian Institute of Technology, der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich und von EADS Innovation Works München beteiligt.

Foto (Universität Paderborn): Nadija Pejic, Start: Das EPiCS-Projektteam um Prof. Dr. Marco Platzner (vorne, 5. von rechts) und Dr. Christian Plessl (vorne, 1. von rechts) freut sich über den gelungenen Auftakt in Paderborn.
Foto (Universität Paderborn): Nadija Pejic, Start: Das EPiCS-Projektteam um Prof. Dr. Marco Platzner (vorne, 5. von rechts) und Dr. Christian Plessl (vorne, 1. von rechts) freut sich über den gelungenen Auftakt in Paderborn.