Internationale Tagung: Selbstoptimierung heißt die Zukunft der Mechatronik

Technische Systeme verbessern sich künftig selbst – 7. Heinz Nixdorf Symposium

Über 30 Vorträge und fast 300 Teilnehmer aus aller Welt verzeichnete die siebte Auflage des Heinz Nixdorf Symposiums, bei dem diesmal selbstoptimierende mechatronische Systeme im Zentrum des Besucherinteresses standen. Das seit 1992 regelmäßig vom Heinz Nixdorf Institut (HNI) der Universität Paderborn veranstaltete Symposium fand am 20. und 21.2.2008 im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) statt.

Auch wenn es hier, im größten Computermuseum der Welt, normalerweise um die Geschichte der Informationsverarbeitung geht, stand beim aktuellen Symposium die Zukunft der Informatik und des Maschinenbaus auf dem Programm. Und diese Zukunft, waren sich Veranstalter und Referenten einig, liege im engen Zusammenwirken von Mechanik, Elektro-, Regelungs- und Softwaretechnik, um so das Verhalten von technischen Systemen zu verbessern. Da künftige Systeme des Maschinenbaus aus verschiedenen Teilsystemen bestehen würden, die jeweils über eigene Teilintelligenz verfügten, werde das Verhalten des Gesamtsystems durch Kommunikation und Kooperation dieser intelligenten Teilsysteme geprägt sein.

Entscheidende Beiträge zur Entwicklung solcher Systeme werden an der Universität Paderborn im Sonderforschungsbereich „Selbstoptimierende Systeme im Maschinenbau“ geleistet, der im Jahr 2002 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gegründet wurde. Am vorläufigen Ende der Entwicklung, sind sich die Veranstalter des Symposiums sicher, würden handlungsfähige Systeme mit eingebauter „Intelligenz“ stehen, die in der Lage sein würden, selbständig und flexibel auf veränderte Betriebsbedingungen zu reagieren.

Dass die Forscher bis dahin noch eine gehörige Wegstrecke vor sich haben, auf der die technischen Voraussetzungen für eine solche Selbstoptimierung erst noch definiert und zudem das nötige Instrumentarium für den Entwurf selbstoptimierender Systeme entwickelt werden muss, wurde an zahlreichen Konferenz-Beiträgen deutlich, die sich u. a. auch mit Fragen der Produkt-Piraterie im Software-Umfeld beschäftigten. Öffentlich zugänglich gemacht werden die auf dem Symposium vorgestellten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in einem Tagungsband, der pünktlich zum Beginn der Veranstaltung in der Schriftenreihe des Heinz Nixdorf Instituts erschienen ist.

Foto (Universität Paderborn, Martin Decking): Sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Symposiums: Die Veranstalter Prof. Dr. Wilhelm Schäfer (li.), Prof. Dr. Franz-Josef Rammig (re.) und Prof. Dr. Jürgen Gausemeier (2. v. re.) sowie Dr. Horst Nask
Foto (Universität Paderborn, Martin Decking): Sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Symposiums: Die Veranstalter Prof. Dr. Wilhelm Schäfer (li.), Prof. Dr. Franz-Josef Rammig (re.) und Prof. Dr. Jürgen Gausemeier (2. v. re.) sowie Dr. Horst Nasko, stellv. Vorsitzender der Stiftung Westfalen (vorn) und Prof. Dr. Jeff N. Magee vom Imperial College in London, der Hauptredner des Symposiums. Im Vordergrund ein Prüfstand aus dem Projekt Neue Bahntechnik Paderborn, mit dem die Spurführung des RailCab auch innerhalb einer virtuellen Strecke mit passiven Weichen getestet werden kann.