Rettungsroboter GETbot fährt bei RoboCup German Open auf Anhieb auf Platz 3

Der jüngste Spross der GET Lab Roboterfamilie startete erstmalig bei den RoboCup German Open. Speziell für den harten Einsatz als mobiler Katastrophenhelfer konzipiert, bewies der an der Universität Paderborn entwickelte Rettungsroboter eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit. Das GET Lab ist ein interdisziplinäres Labor der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik mit dem Arbeitsschwerpunkt kognitive Systeme.

Vom 21.-24. April fanden in Hannover während der Hannover Messe die RoboCup German Open 2008 statt. Das zum Institut für Elektotechnik und Informationstechnik  gehörende GET Lab beteiligte sich erstmalig in der Liga der rettenden Roboter mit dem neu entwickelten GETbot. Das GETbot-Team bildeten die Studierenden Alwin Heerklotz, Sabrina Kliegl, Nicolas Schelp und Hendrik Vassmer sowie die Mitarbeiter Dirk Fischer, Zaheer Aziz, Irtiza Ali und Prof. Dr. Bärbel Mertsching. "Eigentlich kamen die German Open viel zu früh für uns", meinte Dirk Fischer. Obwohl nach dem Aufbau der Plattform nur gut drei Monate für die Programmierung des Systems zur Verfügung standen, belegten die Paderborner auf Anhieb den dritten Platz hinter den langjährig erfahrenen Teams der Jacobs Universität Bremen und der Universität Koblenz-Landau und ließen ein englisches und ein schwedisches Team hinter sich.

In der Rescue-Robot-Liga wird die RoboCup-Initiative auf reale Anwendungen ausgeweitet. In einer Arena wird ein Katastrophenszenario nachgebildet, welches sich beispielsweise nach einem Erdbeben ergeben könnte. Die maschinellen Retter müssen mit Hilfe von verschiedenen Sensoren (Video-Kameras, Laserscanner, Infrarot-Detektoren und anderen) autonom oder teleoperiert in der Rescue-Arena versteckte Opfer (Puppen) suchen. Auf vielfältige Weise wird versucht, die Bedingungen möglichst realistisch zu machen. So wird die Körpertemperatur der Opfer mit Heizdecken simuliert oder der Fußboden der Arena mit Zeitungsfetzen versehen. Der Forschungsschwerpunkt für das GET Lab liegt neben der Konstruktion möglichst robuster Roboter auf der Entwicklung innovativer Auswertungsverfahren für komplexe Sensordaten.

Bei den RoboCup German Open traten 49 RoboCup Senior Teams aus 14 Nationen und 116 RoboCupJunior Teams aus vier Nationen mit insgesamt 850 Teilnehmenden an. In den Senior-Wettbewerben lag der Schwerpunkt wie in den vergangenen Jahren bei den Fußball spielenden Robotern. Erstmalig fanden die Wettbewerbe und die wissenschaftlichen Begleitvorträge des RoboCup unter einem Dach mit dem neuen Sonderausstellungsbereich Mobile Roboter & Autonome Systeme der Hannover Messe statt.

Der GETbot ist einer von mehreren Robotern der Arbeitsgruppe. Die mobilen Roboter des GET Lab dienen dazu, die in den verschiedenen Forschungsprojekten entwickelten Verfahren auf Demonstratoren zu integrieren und ihre Leistungsfähigkeit zu testen. Zudem ermöglichen es die Roboter, Studierende durch forschendes Lernen aktiv in die Forschungsarbeit einzubinden. "Der Erfolg beim RoboCup motiviert uns, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen", freute sich Prof. Mertsching. Bis zum nächsten Jahr wird der GETbot eine Menge gelernt haben und wieder bei den German Open antreten.

Foto (Bärbel Mertsching): Von links nach rechts: Henrik Vassmer, Sabrina Kliegl, Nicolas Schelp, Irtiza Ali, Dirk Fischer, Alwin Heerklotz, Prof. Dr. Bärbel Mertsching und Zaheer Aziz.
Foto (Bärbel Mertsching): Von links nach rechts: Henrik Vassmer, Sabrina Kliegl, Nicolas Schelp, Irtiza Ali, Dirk Fischer, Alwin Heerklotz, Prof. Dr. Bärbel Mertsching und Zaheer Aziz.
Foto (Bärbel Mertsching): GETbot
Foto (Bärbel Mertsching): GETbot