Dr. Stephan Völker wurde jetzt mit dem Deutschen Verkehrssicherheitspreis 2006 für seine Forschung über die Optimierung von Fahrzeugscheinwerfern vom Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee ausgezeichnet.
Die Auszeichnung fand im Rahmen des 6. ADAC/BASt-Symposiums „Sicher fahren in Europa“ in Baden-Baden statt. Die mit 10.500 Euro dotierte Auszeichnung wird für wegweisende, anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit vergeben. Ein interdisziplinär zusammengesetztes Preisgericht wählt seit 1980 alle zwei bis drei Jahre die Preisträger aus. Neben Völker wurden zwei weitere Preisträger geehrt.
Völker promovierte im Bereich Lichttechnik an der TH Ilmenau und arbeitete anschließend vier Jahre bei der Firma Hella in Lippstadt. Seit 2002 ist er in der Arbeitsgruppe von Prof. Wallaschek am HNI tätig. Seine Forschungsdozentur wird vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft finanziert. Zu seinen Aufgaben zählt der Aufbau des L-LABs (Public Private Partnership zwischen der Universität Paderborn und der Firma Hella) und die Etablierung eines Curriculums Lichttechnik an der Universität Paderborn. Damit gehört Paderborn zu den wenigen deutschen Universitäten an denen Studierende ein universitäres Lichttechnikstudium absolvieren können. Der Bedarf an Absolventen für die über 300 Betriebe, die lichttechnische Produkte in Nordrhein-Westfalen herstellen, ist hoch.
Zentrales Thema von Völkers Arbeit ist die Frage, wie nächtliches Fahren sicherer gestaltet werden kann. Im Spannungsfeld zwischen möglichst guter Sicht für den Fahrer einerseits und möglichst geringer Blendung der übrigen Verkehrsteilnehmer andererseits gibt es Verbesserungspotenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Um die Sicherheit von Scheinwerfern bewerten zu können, sind objektive Maßzahlen notwendig, anhand derer die zukünftige Entwicklung von Scheinwerfern ausgerichtet werden sollte. Hierzu bedarf es jedoch ausgiebiger theoretischer und empirischer Forschung. Die mit dem Verkehrssicherheitspreis ausgezeichnete Habilitationsschrift liefert eine wesentliche Basis für die Auslegung solcher Scheinwerfersysteme nach sicherheitsrelevanten Kriterien. Sie gibt gleichsam den Rahmen der lichttechnischen Gestaltung von Scheinwerfersystemen vor, innerhalb dessen sich alle spezifischen Kundenwünsche befriedigen lassen.
Zum Erfolg von Völkers Forschungsarbeit hat nicht unwesentlich das fruchtbare Umfeld des L-LABs beigetragen. So haben zahlreiche Diplom- und Studienarbeiten im L-LAB diese Arbeit überhaupt erst möglich gemacht. Völkers Dank gilt damit neben den vielen fleißigen Studierenden im L-LAB letztlich auch der Firma Hella, die einen erheblichen Teil der Arbeit mitfinanziert hat.