Work­shops am 28.10.: Ur­sula Biemann über Videoes­say und Feld­forschung in den transna­tionalen Ter­rit­ori­en der Welt sow­ie Manu Luk­sch mit Filmpräsent­a­tion und -diskus­sion von „Face­less“

Am Donnerstag 28.10., 15-18 Uhr, findet in S2.101 ein Workshop von Ursula Biemann über den Videoessay und ihre Feldforschung in den transnationalen Territorien der Welt statt: „Mission Reports: artistic practice in the field“.

TeilnehmerInnen: max. 20

Verbindliche Anmeldung zum Workshop über PAUL. Falls die Anmeldung über PAUL nicht möglich ist, schicken Sie bitte eine Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Matr.-Nr. an Christiane.Scholle@upb.de.

Die Teilnahme an der Veranstaltung kann über den 'Vortragsschein' der Kunst im Anschluss an den Workshop bestätigt werden.
 

Ursula Biemann lebt in Zürich und arbeitet seit 1988 weltweit an künstlerischen Forschungsprojekten und Videoessays zu Grenzen, Migration, Gender und Geografie. Darin hat sie eine ästhetische Sprache entwickelt, in der sich geografische und videografische Räume überlagern. Ihre Videoinstallationen Black Sea Files zur kaspischen Ölgeografie und Sahara Chronicle zum nordafrikanischen Migrationssystem werden an internationalen Ausstellungen und Festivals gezeigt, u. a. den Biennalen von Istanbul, Sevilla, Liverpool, Shanghai, Gwangju, Thessaloniki, Bamako, Teneriffa und San Diego. Sie ist Autorin und Verlegerin von mehreren Büchern, darunter Stuff it - the video essay in the digital age (2003), The Maghreb Connection (2006) und der Monographie Mission Reports - artistic practice in the field, 2008. Ursula Biemann forscht am Institut für Theorie an der Zürcher Hochschule der Künste und erhielt den Ehrendoktor in Humanwissenschaft der Schwedischen Universität von Umea.

Der Workshop diskutiert am Beispiel von Black Sea Files entlang der kaspischen Ölpipeline und Europlex im spanisch-marokkanischen Grenzland, wie eine Praxis aussehen könnte, die sich in der Zwischenlage zwischen theoretischem Diskurs, wissenschaftlicher Feldarbeit und künstlerischer Produktion situiert.
 

“Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)” – Workshop mit Manu Luksch

Donnerstag 28.10. 14-16 Uhr, E2.339
Filmpräsentation und -diskussion von 'Faceless', 18-20 Uhr in E2.122

TeilnehmerInnen: max. 12

Verbindliche Anmeldung zum Workshop über PAUL. Falls die Anmeldung über PAUL nicht möglich ist, schicken Sie bitte eine Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Matr.-Nr. an Christiane.Scholle@upb.de.

Die Teilnahme an der Veranstaltung kann über den 'Vortragsschein' der Kunst im Anschluss an den Workshop bestätigt werden.
 

Alltäglich treffen wir dutzende Entscheidungen, die auf unserer Einschätzung beruhen, "in Sicherheit" zu handeln. Oftmals finden wir uns auch ungefragt in Situationen, die wir als Maßnahmen zur erhöhten Sicherheit verstehen. Und kein Tag vergeht ohne neuen medialen Jargon zu diesem Thema.

Doch wie funktioniert Sicherheit wirklich? Wie schützen PIN Codes, Log-ins, Videoüberwachung, Gepäcksscanner, Straßenbeleuchtung, Ausweise, elektronische Wahlkabinen vor Betrug und Kriminalität, oder erzeugen die damit einhergehenden Rituale bloß eine Illusion von Sicherheit (und bedienen einen lukrativen Markt)? Und was passiert mit den unzähligen elektronischen Spuren, die wir dabei hinterlassen – stellen diese nicht in sich selbst ein "Risiko" dar?

Der Workshop basiert auf dem Begriff des "Security Theatre"/Sicherheit-Theaters, der von Bruce Schneier geprägt wurde, einem der respektiertesten Experten zum Thema Kryptographie und Sicherheit. Er bezeichnet die Sicherheitskontrollen und -infrastruktur, die insofern bloß Placebo-Wirkung haben, als sie als nutzlose Show eingeführt werden, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Im Workshop wird eine spontane Datenbank an Maßnahmen und Verhalten, die mit Sicherheit assoziiert werden, erarbeitet. Jeder Eintrag funktioniert in Folge als Vokabular und künstlerisches Material, das durch neue Kombination und Komprimierung – zu einer Performance, einem Alphabet, einer Symphonie – den showhaften Charakter entblößt und Fragen zu deren Mechanismus aufwirft.

Vorbereitende Lektüre: Schneier, Bruce: Beyond Fear. New York 2003 (http://www.schneier.com/)

Manu Luksch ist interdisziplinäre Künstlerin und Filmemacherin, arbeitet und lebt in London und Wien. In ihren Arbeiten thematisiert sie die in unserer technologisierten Umwelt immanenten Macht- und Kontrollstrukturen, die sich von unseren alltäglichen Datenspuren ernähren. http://www.ambienttv.net/
 

Matthias Koch,
Fakultät für Kulturwissenschaften
 

Die Flyer zu den Workshops <link fileadmin uni-aktuell pressefotos oktober workshopbiemann_klein.pdf _blank>Mission Reports: artistic practice in the field und <link fileadmin uni-aktuell pressefotos oktober workshopluksch_klein.pdf _blank>Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9) stehen auch als PDF-Dateien zur Verfügung.

Abbildung: Flyer zu den Workshops „Mission Reports: artistic practice in the field" und „Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)"
Abbildung: Flyer zu den Workshops „Mission Reports: artistic practice in the field" und „Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)"
Abbildung: Flyer zum Workshop „Mission Reports: artistic practice in the field"
Abbildung: Flyer zum Workshop „Mission Reports: artistic practice in the field"
Abbildung: Flyer zum Workshop „Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)"
Abbildung: Flyer zum Workshop „Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)"