Ein halbes Jahr mit dem Emeriti-Stipendium: Timo Vaupel im Interview

Er studiert im Master Maschinenbau, arbeitet neben dem Studium als Kombinationsstudent bei dem Paderborner Unternehmen Benteler, hat dort parallel zu seinem Bachelor eine dreijährige Ausbildung zum Industriemechaniker eingeschoben. Vor einigen Wochen ist er von einem Auslandsaufenthalt in China zurückgekehrt - ganz schön dickes Programm: Seit vergangenem Herbst erhält der Paderborner Student Timo Vaupel ein einjähriges Stipendium, mit dem ehemalige Professorinnen und Professoren der Universität Paderborn Studierende für ausgezeichnete Leistungen im Studium und Auslandserfahrungen auszeichnen. Inzwischen ist der 25-Jährige auf der Hälfte seiner Förderzeit angekommen.  Wie ihn das Auslandssemester in China in seiner persönlichen Entwicklung weitergebracht, welche Rolle die Förderung des Emeriti-Preises gespielt hat und wie es nun bei ihm weitergeht, hat er uns in einem Interview verraten.

 

Du warst die vergangenen Monate für dein Studium im Ausland. Wie hast du die Zeit in China erlebt? Wie hat dich das Stipendium in dieser Zeit unterstützt?

Mit etwas Abstand kann ich sagen, dass die letzten fünf Monate in China eine sehr schöne und erfahrungsreiche Zeit für mich waren. Ich konnte viele neue Freundschaften schließen und interessante Orte besuchen, mit denen ich faszinierende Erlebnisse verbinde. Zwar war es für mich nun schon der dritte Aufenthalt in China in den letzten drei Jahren, aber mit fünf Monaten auch der längste. Dadurch konnte ich die Kultur und die Menschen noch einmal viel besser kennenlernen. Während dieser Zeit hat mir das Stipendium ermöglicht, neben dem normalen Alltag an der Universität in Qingdao auch andere Teile des Landes zu besuchen, die ich ansonsten vermutlich nie zu Augen bekommen hätte. Gerade diese Erfahrungen haben meinen Auslandsaufenthalt erst zu dem gemacht, was es letztendlich war – ein großes Abenteuer.

Was hat dir der Auslandsaufenthalt für deine persönliche Entwicklung gebracht?

Eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich machen durfte, war zu lernen, dass in der chinesischen Kultur anders über alltägliche Dinge und Probleme nachgedacht wird, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Gerade diese Erfahrung wurde mir erst jetzt, bei dem etwas längeren Aufenthalt, deutlich. Ich denke, dass ich durch diese Erkenntnis in Zukunft offener für alternative Herangehensweisen sein werde. Insgesamt glaube ich, dass dieser Auslandsaufenthalt meiner persönlichen Entwicklung nochmals einen Anstoß gegeben hat und dadurch auch neue Wege im Hinblick auf meine berufliche Zukunft geöffnet hat. Das kann ich jedem Studierenden nur empfehlen. 

Du bist jetzt seit ein paar Wochen zurück in Paderborn. Was steht in der nächsten Zeit bei dir an?

Nach einer kurzen Pause, in der ich mich zunächst einmal wieder in Deutschland akklimatisiert habe, bin ich mit einer Projektarbeit angefangen, die ich vor der Anmeldung meiner Masterarbeit noch abgeben muss. Parallel arbeite ich seit Anfang März an meiner Masterarbeit, in der ich mich mit der Simulation eines Fertigungsprozesses bei Benteler auseinandersetze. Die Masterarbeit möchte ich dann zusammen mit meinen letzten Prüfungsleistungen bis Ende September abgeschlossen haben, sodass ich mein Masterstudium damit, hoffentlich erfolgreich, beendet haben werde.

Das Stipendium wird in Kooperation mit der Stiftung Studienfonds OWL vergeben und enthält nicht nur eine finanzielle Förderung, sondern auch eine ideelle. Möchtest du von den Angeboten des Studienfonds in der kommenden Zeit noch profitieren?

Für mich ist die ideelle Förderung der Stiftung mindestens genauso wichtig wie die finanzielle Förderung. Leider konnte ich in diesem Förderzeitraum nicht an den Angeboten teilnehmen. Aus meinem vorangegangenen Förderjahr kann ich aber sagen, dass sich die angebotenen Veranstaltungen immer lohnen. Vor allem Besuche von Messen, Firmenführungen oder Treffen, bei denen Stipendiaten aus verschiedenen Studienrichtungen zusammentreffen, kommen für mich in Frage. Bei solchen Treffen entstehen häufig sehr interessante Diskussionen. Soweit es meine Masterarbeit zulässt, möchte ich in der zweiten Hälfte meines Förderjahres an möglichst vielen Veranstaltungen teilnehmen.

Würdest du ein Stipendium anderen Studierenden weiterempfehlen?

Ich kann nur jedem Studierenden nahelegen, sich für ein Stipendium zu bewerben. Den vergleichbar geringen Aufwand, den man für eine solche Bewerbung aufbringen muss, bekommt man meiner Erfahrung nach um ein Vielfaches zurück. Egal ob durch die finanzielle Unterstützung oder durch unzählige interessante Veranstaltungen.

Die Vorstellung des aktuellen Emeriti-Preisträgers Timo Vaupel finden Sie hier.

Multi-Talent Timo Vaupel erhält seit einem halben Jahr unser Emeriti-Stipendium.